Ja, ich gebe es zu, ich bin ein Sci­ence-Fic­tion Fan. Kein­er von denen, die auf irgendwelchen Con­ven­tions in ihren Star Trek Uni­for­men rum­laufen, oder darüber stre­it­en ob Han zuerst geschossen hat — wobei ich der Mei­n­ung bin (steinigt mich), dass Star Wars Fan­ta­sy und kein Sci-Fi ist. Vor ein­er Woche habe ich endlich mal wieder einen Teil mein­er Lieblings-Rei­he geschaut: Einen Alien™ Film: Prometheus

 
Prometheus ist ja bekan­ntlich das Pre­quel — also die Vorgeschichte — zu den bish­er 4 Alien Fil­men. Also war die Vor­freude entsprechend groß. Wer den Film noch nicht gese­hen hat, aber unbe­d­ingt sehen möchte, sollte  ab hier nicht weit­er­lesen, da ich keine Spoil­er­war­nun­gen abgeben werde.
 
Kurz gesagt: Der Film war Trash. Kein Kult-Trash, son­dern eher der uncoole Trash. Ziem­lich lang­weilig, ziem­lich unl­o­gisch, schlechte Schaus­piel­er — wobei man bei dem Drehbuch auch nix mehr hätte ret­ten kön­nen. Ich meine, das fängt schon mit der Hin­ter­grundgeschichte an: Außerirdis­che haben uns vor zehn­tausenden von Jahren erschaf­fen und wur­den von unseren alten Hochkul­turen vergöt­tert.  Man wartet eigentlich den ganzen Film darauf, dass Tom Cruise um die Ecke gesprun­gen kommt und mit Hän­den in den Him­mel gestreckt ruft: “Ich habs euch immer gesagt!”. Ich möchte dem Drehbuch jet­zt nicht unter­stellen, dass der Film irgen­deine kreation­is­tis­che Pro­pa­gan­da ist. Schließlich wird sich in 13 span­nen­den Sekun­den kri­tisch mit der Infragestel­lung des Dar­win­is­mus auseinandergesetzt.
 
Aber mal Spaß bei­seite, das Prob­lem von Prometheus, liegt auf ein­er ganz anderen Ebene. Man weiß gar nicht, woran man jet­zt sto­ry-tech­nisch bei dem Film ist. In Sci-Fi Hor­ror­fil­men wird man am laufend­en Band mit Fra­gen bom­bardiert: “Wer sind die Bösen? Woher kom­men sie? Warum sind sie Böse? Wozu das Ganze?” Das ist ja nichts ungewöhn­lich­es und macht einen Großteil der Fasz­i­na­tion aus. Rid­ley Scott macht allerd­ings dabei einen groben Fehler: Er klärt Nichts richtig auf. Und ich meine wirk­lich Nichts. Die Anzahl an Fra­gen wächst den ganzen Film über stetig an, aber es gibt kaum Antworten. Und wenn doch, sind sie so hirn­ris­sig und unl­o­gisch erk­lärt, dass sich aus ein­er Antwort wieder 3 neue Fra­gen stellen.
 
Char­l­ize Theron — eigentlich ein unnützer Charakter
Das Schiff Prometheus lan­det auf einem Plan­eten, um dort nach den Schöpfern der Men­schheit zu suchen. Sie find­en ein altes Bauw­erk in dem neben ein paar Alien-Leichen hun­derte Urnen ste­hen, aus denen eine kle­brige Sub­stanz aus­tritt. Neben den Urnen gibt es in dem Raum auch noch ein paar kleinere wur­mähn­liche Viech­er, die entwed­er als Par­a­siten in den men­schlichen Kör­p­er wan­dern und den Wirt in einen Super­zom­bie ver­wan­deln, oder sich Evo­lu­tion-like bin­nen weniger Stun­den in riesige Würmer ver­wan­deln, die einen schon mal den Arm abbrechen oder die Hand abbeißen. Man stellt sich fast 40 Minuten lang die Frage, was es mit diesen Urnen auf sich hat. Es gibt eigentlich nicht ein­mal Hin­weise, wozu die Urnen dienen, aber der Cap­tain des Raum­schiffs weiß es ganz genau: Ein Labor für biol­o­gis­che Massenvernichtungswaffen.
 
Ich meine, wie kommt er darauf? Wieso nicht eine Brutkam­mer für neue Lebens­for­men? Oder eine Forschung­sein­rich­tung für neue Medika­mente, mit deren Hil­fe man den Muske­lauf­bau steigert. Vielle­icht sind es auch die ehe­ma­li­gen Bewohn­er des Plan­eten, die in Gefäßen kon­serviert wur­den, um eine tausend­jährige Dür­repe­ri­ode zu über­ste­hen.  Aber nein! es sind Massen­ver­nich­tungswaf­fen — der Cap­tain als ein­er der weni­gen Nichtwissenschaftlern muss es wissen.
 
Und unvorherse­hbar­erweise gibt es auf dem Plan­eten zahlre­iche weit­ere Massen­ver­nichtswaf­fen-Lager, die in Wirk­lichkeit keine Bauw­erke sind, son­dern Raum­schiffe, deren Besatzung auf dem Weg zur Erde ist, um dort die Men­schheit auszulöschen. Wieso die Haupt­darsteller des Films darauf kom­men, dass die Außerirdis­chen die Men­schheit aus­rot­ten wollen, weiß Rid­ley Scott ver­mut­lich nicht ein­mal selb­st. Auch hier gibt es während des Films keine logis­che Erk­lärung. Es sei denn, man baut auf die Ver­mu­tung — nein, was sag ich — das Wis­sen des Cap­tains auf, dass es sich wirk­lich um Waf­fen handelt. 
Dann stellt sich dem find­i­gen Filmguck­er (Doppel‑F … ich sollte die Texte für Inka Bause schreiben) aber die Frage: Wenn unsere Schöpfer die Men­schheit mit biol­o­gis­chen Waf­fen ver­nicht­en wollen…
…Wieso machen sie sich dann nicht sofort auf den Weg, anstatt sich auf unbes­timmte Zeit in einen Käl­teschlaf zu versetzen.
…Wieso leben die Schöpfer in einem Schiff voller gefährlich­er Sci-Fi-Mon­ster, haben aber keine Waf­fen an Bord?
…Wieso kam es zu einem Zwis­chen­fall, der fast die kom­plette Besatzung des Alien­schiffs aus­gelöscht hat­te. …Wieso fleuchen die ganze Zeit Würmer und Ten­takel­monster umher und urplöt­zlich entspringt aus einem Wirt kein Wurm mehr, son­dern das aus der Rei­he bekan­nte Giger Alien. 
…Wieso nur? 
Der Cap­tain wüsste es, aber der ist im Laufe des Films lei­der ver­stor­ben. Immer­hin hat er zuvor noch Char­l­ize Theron genagelt. Lei­der hat Scott auf Sex-Szenen verzichtet. Schade, der hät­ten den Film echt sehenswert gemacht.