Da ich das Sta­tis­tikpro­gramm Google Ana­lyt­ics schon seit mit­tler­weile über 2 Jahren nutze, wird es wohl langsam mal Zeit auf die Funk­tio­nen, Beson­der­heit­en und Nachteile des Pro­gramms einzuge­hen. Das werde ich nun, in einem kurzen Tuto­r­i­al in Form ein­er Schritt für Schritt Anleitung tun. Um Ana­lyt­ics nutzen zu kön­nen, ist auch kein Google Blog nötig. Es reicht, wenn ihr Zugriff auf den HTML Code eures Blogs habt. Ihr benötigt allerd­ings einen Google-Account, um euch in die Ana­lyt­icsver­wal­tung einzu­loggen und das Pro­gramm let­z­tendlich nutzen zu können.

1. Einsetzen des Tracking-Codes

Nach­dem ihr euch in Google Ana­lyt­ics (GA) ein­gel­og­gt habt, soll­tet ihr dort ein Pro­fil für euren Blog bzw. eure Home­page anle­gen und grundle­gende Infor­ma­tio­nen wie die URL angeben. Es reicht allerd­ings nicht dort ein­fach nur www.xxxx.de einzugeben, damit GA mit der Arbeit begin­nt. Wichtig ist, dass ihr den soge­nan­nten Track­ing-Code auf die Start­seite  (meist: “Index”) eures Blogs set­zt, damit eure Seite die sta­tis­tis­chen Dat­en an GA weit­er­leit­et.   Euren per­sön­lichen Track­ing-Code find­et ihr immer im Menü unter Property->Tracking-Informationen.  Wo genau auf der Start­seite ihr den Code platziert ist eigentlich egal. Ich per­sön­lich set­ze ihn meist vor Beginn des <Body> Tags.

2. Google Analytics nimmt die Arbeit auf

Nach 1–2 Tagen begin­nt GA dann mit der sta­tis­tis­chen Auswer­tung. Zu dieser gelangt ihr, wenn ihr das Pro­fil eures Blogs in Ana­lyt­ics anklickt. Ihr lan­det dann automa­tisch auf der Besucherüber­sicht, die einige grundle­gende Infor­ma­tio­nen zu den Besuch­ern lis­tet. Unter anderem die Anzahl an Besuch­ern, die Ver­weil­dauer oder die Anzahl an neuen Besuchen.

Als wichtige Infor­ma­tio­nen soll­tet ihr noch fol­gende Werte im Auge behalten:

Akqui­si­tion: Alle Zugriffe
Zeigt woher die Besuch­er kom­men. So erken­nt ihr z.B. sofort, ob andere Web­seit­en auf euch ver­wiesen haben (und Besuch­er brin­gen). Oder wieviele Besuch­er über Such­maschi­nen / Social Media / etc. auf euren Blog geleit­et wer­den.  “Organ­ic” bedeutet beispiel­sweise dass Besuch­er über eine Such­mas­chine auf euren Blog gelangten. “Refer­ral” ist ein ein­fach­er Ver­weis / Link, den jemand per Hand auf seine Seite geset­zt hat.

Akqui­si­tion: Keywords
Wer viele Besuch­er über Such­maschi­nen hat, den wird natür­lich inter­essieren, über welche Such­wörter die Leute auf seinen Blog gelan­gen. Da gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, dass Ana­lyt­ics diese Such­worte anzeigt (Akqui­si­tion: Key­words). Die schlechte Nachricht ist, dass ihr sehr oft den Ein­trag “not pro­vid­ed” sehen werdet. Das bedeutet, dass der Brows­er der Besuch­er ihre benutzen Such­wörter vor Ana­lyt­ics ver­heim­licht. Das ist natür­lich etwas doof, wenn man unbe­d­ingt wis­sen will, was denn gut bei den Such­maschi­nen ankommt. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, das herauszufinden.

Ver­hal­ten: Web­site-Con­tent: Zielseiten
Hier wird genau gezeigt, auf welchen Seit­en die Besuch­er auf eurem Blog gelandet sind. Bei mir sind diesen Monat z.B. viele Besuch­er auf mein­er Review zur Bat­tle­field 4 Beta gelandet. Das bedeutet, dass sie wohl ver­mehrt danach gesucht haben bzw. das Inter­esse nach dem Spiel recht groß war. So kann man unge­fähr ein­schätzen, wie gefragt manche The­men sind. Aber wie gesagt, nur ungefähr.

Google Analytics Zielseiten

Die häu­fig­sten Ziel­seit­en meines Blogs. Bat­tle­field 4 ganz oben dabei

Es gibt natür­lich noch zahlre­iche andere Werte, die Ana­lyt­ics ausspuckt. Aber mir reichen meist genau diese 3. Schaut euch dort ruhig etwas um. Wenn man mal nicht weit­er weiß, helfen not­falls auch die Google Pro­duk­t­foren

3. Datenschutzbestimmungen

Das erfassen von Dat­en ander­er ist in Deutsch­land immer mit Aufla­gen ver­bun­den. Wer Ana­lyt­ics ver­wen­det ist dazu verpflichtet, seine Besuch­er darüber aufzuk­lären, dass einige ihrer Dat­en beim Besuch der Seite erfasst und gespe­ichert wer­den. Wie so eine “Aufk­lärung” aussieht, kön­nt ihr unter Daten­schutzbes­tim­mungen in meinem Impres­sum nach­le­sen oder euch einen Dis­claimer auf e‑Recht24.de erstellen lassen.

Damit ist der Drops aber noch nicht gelutscht. Denn Ana­lyt­ics erfasst neben eher weniger brisan­ten Din­gen wie Besuchs­dauer auch die IP Adressen der Nutzer und spe­ichert diese zur eige­nen Ver­wen­dung im Aus­land. Das ist in Deutsch­land nicht legal. Weswe­gen Blog­ger, die Ana­lyt­ics nutzen einen beson­deren Code in ihren Track­ing-Code ein­fü­gen müssen, der die IP der Besuch­er ver­schleiert. Eine Anleitung zum soge­nan­nten anonymize-Befehl find­et ihr auf der enst­prechen­den Google-Seite.

Auch dann seit ihr noch nicht auf der sicheren Seite. Denn wer Google Ana­lyt­ics nutzt, muss seit neuestem auch einen beson­deren, 15-seit­i­gen Daten­schutzver­trag mit Google abschließen. Den soge­nan­nten Ver­trag zur Auf­trags­daten­ver­ar­beitung gibt es eben­falls auf der Google-Seite.

Dann und auch wirk­lich erst dann seid ihr auf der sicheren Seite. Wem bei dem ganzen Brim­bam­bo­ri­um aber trotz­dem mul­mig zumute ist, der sollte auf Google Ana­lyt­ics verzicht­en und stattdessen auf daten­schutzfre­undlichere Pro­gramme wie Piwik zurück­greifen. Aber auch hier gibt es viele Regeln zu beacht­en. Deswe­gen gilt generell, wem Daten­schutz extrem am Herzen liegt, der sam­melt ein­fach gar keine Dat­en und nutzt dementsprechend auch keine Statistik.

Soll­tet ihr Fra­gen haben, kön­nt ihr sie natür­lich im Kom­men­tar­bere­ich stellen.