Nach dem ich Ark: Sur­vival Evolved mit­tler­weile 30 Stun­den spie­len kon­nte und mehrere Entwick­lungsphasen des Spieles durchgemacht habe, gebe ich vor­erst eine unge­fähre Ein­schätzung ab, ob man sich das Spiel zule­gen sollte oder nicht. Für alle, die sich nach dem Lesen der Review dazu entschei­den das Spiel zu kaufen, kann ich meine Ein­steiger­tipps zu Ark empfehlen 🙂

Zu beginn: Performance-Probleme

Ursprünglich hat­te ich mir das Spiel geholt, weil ich mal so wieder richtig Lust auf ein Spiel mit Dinosauri­ern hat­te. Das Spiel hat­te auf Steam bere­its nach kurz­er Zeit viele gute Kri­tiken bekom­men und ich wurde für die paar Kröten, die ich damals gezahlt hat­te, defin­i­tiv nicht ent­täuscht. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich ger­ade anfangs sehr skep­tisch und auch ein biss­chen wütend gewe­sen bin. Denn die Tech­nik war in den ersten Wochen recht unterirdisch. Starke Server­lags, ständi­ge Nach­laderuck­ler, Bugs und auch son­st eine richtig miese Per­for­mance. Aber genau hier kom­men wir zu dem Punkt, der wohl ein­er der auss­chlaggeben­den Gründe gewe­sen ist, weshalb das Spiel trotz viel­er Prob­leme so viele Lor­beeren ein­heim­sen kann: Die Entwick­ler von Stu­dio Wild­card liegen nicht auf der faulen Haut und hauen fast schon im Tages­rhyth­mus Patch­es raus, die das Spiel nicht nur stetig erweit­ern, son­dern auch die meis­ten Prob­leme beheben oder zumin­d­est entschär­fen. Zwar lässt die Per­for­mance immer noch etwas zu wün­schen übrig (die Ladezeit­en liegen zwis­chen 3 bis 5 Minuten!) Aber ver­glichen mit der ersten Ver­sion des Spieles, liegen Wel­ten dazwischen.

Euer Spielziel

In Ark: Sur­vival Evolved (ich kürze das jet­zt ein­fach ab und nenne es for­t­an nur noch Ark) begin­nt ihr ges­tran­det auf ein­er futur­is­tis­chen! Insel. Das finde ich deswe­gen wichtig zu erwäh­nen, weil es in den Foren immer irgendwelche Schlaumeier gibt, die bemän­geln, dass dieser und jen­er Dinosauri­er doch Fed­ern hat­te oder gehäs­sig fra­gen, seit wann Dinosauri­er feuer spuck­en kön­nen. Ihr dürft das ganze also nicht als Doku über Dinosauri­er sehen, son­st werdet ihr spätestens dann etwas ver­wun­dert aus der Wäsche schauen, wenn ihr gegen 4 Meter hohe Insek­ten kämpft. Kämpfen ist in Ark übri­gens ein wichtiges Stich­wort: Denn der Kampf und das Craft­ing sind die bei­den Hauptele­mente des Spieles.

Ark Dragon

Grund­sät­zlich kön­nt ihr den Kämpfen aus dem Weg gehen und ein­fach nur still und leise Ressourcen fürs Craft­ing sam­meln. Nur am Tage aus dem Haus gehen, die Umge­bung beobacht­en. Aggres­sive Dinos mei­den. Die Hin­ter­lassen­schaften (die Leichen von vie­len Pflanzen­fressern) eines T‑Rex Angriffs plün­dern. Und so weit­er. Da ich eher ein scheuer Spiel­er bin, habe ich das auch ne Zeit lang gemacht. Aber, und das kann ich euch jet­zt schon sagen, es wird der Tag kom­men, an dem euch ein Rap­tor über den Weg läuft. Und 20 Sekun­den später werdet ihr wieder am näch­sten Respawn­punkt aus­ge­set­zt. Ohne Klei­dung, ohne Waf­fen mit leerem Inventar.

Gefährliche Gegner

Auch wenn ihr die bis dahin freige­spiel­ten Rezepte und verteil­ten Attrib­ut­spunk­te behal­ten dürft, dürft ihr euch erst­mal wieder müh­sam neu ausstat­ten oder zu eur­er Leiche laufen und hof­fen, dass der Rap­tor mit­tler­weile Leine gezo­gen hat. Und genau das ist mein­er Mei­n­ung nach der große Reiz an Ark — den ich z.B. in vie­len Zom­bie-Spie­len ver­misse: Die Feinde sind noch wirk­liche Feinde und nicht ein­fach nur Kanonen­fut­ter. Denn selb­st wenn ihr irgend­wann den Dreh raus habt und wisst, wie ihr den Rap­tor besiegt, werdet ihr schnell zu dem Punkt kom­men, an dem ihr zwei Rap­toren gle­ichzeit­ig oder einem größeren Dino begegnet.

Was ich bei den ganzen Dino­vari­a­tio­nen allerd­ings etwas schade finde, ist die Tat­sache, dass es nicht für jeden Dinosauri­er wie in Spie­len alá Mon­ster Hunter eine eigene Tak­tik gibt, mit der man sie besiegen kann. Die Dinos reagieren und Kämpfen alle recht ähn­lich, sodass man irgend­wann genug Feuerkraft (Schrot­flinte) besitzt, ein­fach nur draufhal­ten muss. Da ändern auch die Bosskämpfe nicht son­der­lich viel.

Nichts für Erkunder

Wovon ich im Spiel allerd­ings noch ent­täuschter bin, ist der Erkun­dungsaspekt. Ich meine, da wird man auf ein­er riesen Insel abge­set­zt. An jed­er Ecke lauern Bedro­hun­gen. Aber trotz­dem gibt es kaum etwas zu ent­deck­en. In meinen 30 Stun­den Spielzeit habe ich lediglich ein paar vere­inzelte Kisten mit Waf­fen und Rezepten ent­deckt. Es gibt auch Höhlen, die eben­falls ein paar Truhen enthal­ten. Let­z­tendlich aber nichts Welt­be­we­gen­des. Und ger­ade im Hin­blick auf die Gefahr, welch­er man sich aus­set­zt, um diese Kisten und Truhen zu erre­ichen, lohnt sich der Aufwand ein­fach nicht. Ich kann mir auch genau so gut in irgen­dein­er ruhi­gen Ecke ein Haus bauen und Ressourcen far­men.  Früher oder später kann ich die Rezepte bzw. Gegen­stände in den Truhen auch selb­st erler­nen bzw. her­stellen. Das ist beson­ders auch deswe­gen rat­samer, weil die Kisten ein Min­destlev­el benöti­gen, um geöffnet zu wer­den. Ich bin ein Mal drei Tode gestor­ben, um eine Kiste zu erre­ichen, nur um dann festzustellen, dass mein Charak­ter zwei Lev­el zu niedrig ist, um die Kiste zu öff­nen. Uncool.

Ark Obelisk

Auch abseits dieser Beutetruhen gibt es kaum was zu ent­deck­en. Wer sich z.B. fragt, was man bei diesem riesi­gen Obelisken find­en kann, der bere­its aus mehreren Kilo­me­tern Ent­fer­nung sicht­bar über die Baumkro­nen der Wälder ragt: Nix! Es gibt einen Schal­ter, über den man (die richti­gen Ressourcen voraus­ge­set­zt) einen Boss beschwören kann. Das wars. Ich habe mal eine Stunde lang Nahrung gefarmt, mir Klam­ot­ten hergestellt, mir mehrere Ersatzwaf­fen mitgenom­men. Einen Dino zum Reit­ti­er dressiert und bin dann mit dem Dino in das Inselin­nere in Rich­tung des Obelisken gerit­ten. Auf dem Weg dahin wurde mein müh­sam großge­zo­genes Reit­ti­er von ein­er Horde Rap­toren gefressen. Mit Ach und Krach kon­nte ich den Rap­toren entkom­men. Durch den lan­gen Fuß­marsch gin­gen mir aber die Wasser­vor­räte aus, sodass ich gezwun­gen war an einem Wasser­loch zu ras­ten. Dort wurde ich dann von einem Spin­osaurus halb gefressen. Ich kon­nte nur über­leben, weil ich einen Abhang hin­un­terge­sprun­gen bin. Dabei habe ich mir ein Bein gebrochen. Humpel­nd habe ich mich dann durch eine Schlucht mit Dilophosauri­ern gequält. Blu­tend, mit gebroch­en­em Bein, ohne weit­eren Pro­viant und ein­er ziem­lich angepis­sten Herde Dilophosauri­ern im Schlepp­tau kam ich dann am Obelisken an, um dort anschließend festzustellen, dass es hier nichts für mich zu tun gibt. Liebe Leser, willkom­men in Ark. Einem Spiel, bei dem Explor­er ständig die Ark-Karte ziehen. Aber anson­sten ist das Spiel echt gut!