blizzcon 2015

Blizzcon 2015 – Wechselbad der Gefühle

Ob die Blizzcon 2015 ein Erfolg war? Da bin ich mir nicht wirklich sicher. Denn zum Einen wurden zwar tolle Spiele besprochen, zum anderen gabs aber nicht wirklich sooo überraschende Neuigkeiten. Das hängt teilweise natürlich damit zusammen, dass bereits einige Tage vor der Blizzcon bereits erste Leaks im Netz auftauchten. Aber es liegt auch daran, dass beim Hauptsteckenpferd – World of Warcraft – so langsam aber sicher die Luft raus ist. Hätte ich Geld für ein Virtuelle Ticket investiert – ich hätte mich vermutlich geärgert und das trotz vieler toller Spiele:

Starcraft 2
Bei Starcraft 2 gabs normalerweise kaum Nennenswertes. Legacy of the Void erscheint ja diese Tage und nächstes Jahr wird es einen kleineren DLC über die Geschichte der Ghosts geben. Da haut einen ja eigentlich inhaltlich nichts vom Hocker. Aber in Sachen Vermarktung liegt hier eine Besonderheit vor: denn Blizzard veröffentlicht zum ersten Mal in seiner Geschichte einen kostenpflichtigen DLC und springt damit auf das Vertriebsmodell der Konkurrenz auf. Es wirkt fast schon so, als hätte man bei der Vermarktung der Minikampagne zu Legacy of the Void Lunte gerochen und möchte jetzt auf DLCs als weitere Einnahmequelle setzen.

Es hängt natürlich auch mit Umfang und Preis der DLCs zusammen, ob ich das jetzt toll oder schlecht finden soll. Aber grundsätzlich bin ich noch nie ein Fan der Preispolitik Blizzards gewesen. Auch wenn Sie gute Spiele entwickeln, sind die Dienstleistungen und Produkte bei blizzard immer teuerer als bei der Konkurrenz. Egal ob es sich um Skins in Heroes of the Storm oder die Vollpreis Addons in WoW handelt. Von daher lege ich den Verkauf von Mini-Kampagnen in Starcraft 2 eher negativ aus.

Starcraft Ghost

Hearthstone
Demnächst erscheint ein weiteres Abentuer mit über 40 neuen Karten, die sich um die Forscherliga drehen. Das Addon wird 18 Euro kosten und 4 „Flügel“ enthalten. Im endeffekt ganz nett, aber ich hätte doch lieber einen Coop-Modus für das Spiel.

Diablo 3
Diablo 3 ist mein persönlicher Blizzard Favorit der letzten 2 Jahre. Die Kehrtwende, die das Spiel gemacht hat ist unglaublich. Ich habe selten erlebt, dass sich durch massive Änderungen ein Produkt so zum positiven geändert hat. Noch dazu vollkommen kostenlos. Immer wieder werden neue Inhalte nachgepatched und sogar neue Gebiet eingefügt. Blizzard behält hier diese Richtung bei und fügt im nächsten Patch weitere Gebiete und Gegenstände ein. Das freut mich, da ich bisher keine ernstzunehmende Hack&Slay Konkurrenz feststellen konnte. Und sogar das viel gelobte F2P-Spiel Path of Exile meiner Meinung nach im Vergleich zu Diablo 3 oder Titan Quest ziemlich abstinkt.

World of Warcraft
WoW ist für mich seit über einem Jahr eine riesige Enttäuschung. Addons, die einen kaum mehr als 2 Monate beschäftigen. Technik und Kampfsystem, die einfach nur noch altbacken sind. Und ein Unternehmen, dass sich nicht wirklich noch Mühe gibt. Es werden für jedes Addon noch 1-2 Contenpatches veröffentlicht und dann ist meist 12-18 Monate Sendepause, bis das neue  Vollpreis-Addon erscheint. Aber trotzdem werden weiter fleißig monatliche Gebühren verlangt.

Auch beim neuen Addon haut mich rein gar nichts vom Hocker. Nicht mal das Cinematic. Zum X. Mal die gleiche Story: Große Bedrohung am Horizont (dieses Mal schon wieder die Brennende Legion), die Völker Azeroths schließen sich wieder wie die letzten Hippies zusammen und bekämpfen die Bedrohung gemeinsam. *gähn* Hier und da ein paar nette Ideen, wie die modifizierbaren Artefaktwaffen. Aber trotzdem werden wieder viele Ideen der Vorgänger nicht mehr weitergeführt. So wird die Garnisson genau so nutzlos wie der Garten aus Mists of Pandaria. Die alten OpenPvP-Zonen werden wieder in Vergessenheit geraten und die alten Dungeons werden höchstens mal als „Timewalker-Dungeon“ hervorgeholt. Schade dass WoW durch seine Addon-Politik vom Klassenprimus mittlerweile ins Mittelmaß abgerutscht ist. Spiele wie Guild Wars 2 bekommen die Contentpflege mittlerweile sehr viel besser hin und verzichten zusätzlich noch auf monatliche Gebühren.

Overwatch
Von der großen Enttäuschung jetzt zu meinem Highlight der Blizzcon 2015 – Overwatch. Ich mag den Shooter, mir gefallen die Charaktere, mir gefällt die Idee. Was ich bisher vom Gameplay sehen konnte, hat mich überzeugt, dass Blizzard auch tolle Shooter hinbekommen kann. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Beta / den Release des Spieles. Nach fast 2 Jahren Battlefield 4 kommt mir ein „Fun-/ Arcade-Shooter“ gerade recht.

Was mich hier allerdings wieder etwas skeptisch macht, ist die Begründung für das Bezahlmodell. Der Titel ist kein F2P-Shooter – wie ihn wohl die meisten erwartet haben – sondern kommt als Vollpreistitel daher. Blizzard sieht nämlich, wie wichtig es ist, dass jedem Spieler alle Helden zur Verfügung stehen, damit dieser jederzeit im Spiel die Möglichkeit hat, auf einen passenden Helden zu wechseln, der die Helden des Gegners kontern kann. Diese Ansicht kann ich absolut nachvollziehen. Wäre ja richtig scheiße, wenn ich in Battlefield bei einem Panzerangriff nicht auf den Panzerfaustschützen wechseln könnte, weil ich diesen erst feikaufen / freispielen müsste. Allerdings frage ich mich, wie Blizzard sich denn vorstellt, den Shooter die nächsten Jahre zu finanzieren. Alleine durch Skinverkäufe? Beschließt Blizzard anschließende Heldenveröffentlichungen doch gegen Echtgeld zu finanzieren, können sie sich jetzt schon auf einen Shitstorm gefasst machen.

Overwatch-Dva-1

Warcraft Film

Den Film hatte ich bis jetzt eigentlich noch nicht großartig auf dem Schirm. Ehrlich gesagt hat da auch der Trailer nicht viel daran geändert. Ich werde wohl die Kritiken abwarten, bevor ich mir den im Kino antue. Ich setze da ja ganz stark auf moepor 😀


Kommentare

9 Antworten zu „Blizzcon 2015 – Wechselbad der Gefühle“

  1. Zum Thema StarCraft und DLC:
    Sehr schade, dass es hier nun auch damit losgeht. Irgendwann wird dieses Vertriebssystem doch kollabieren und dann wundern sich alle, warum kein Geld mehr verdient wird.

  2. Ich habe die Blizzcon ueberhaupt nicht verfolgt, habe aber von einem Kumpel gehoert, dass es nicht so prall gewesen sein soll. Was den Warcraft Film angeht muss ich mal schauen (haha), der Trailer hat mir ehrlich gesagt nicht so zugesagt. Die Story scheint mir irgendwie lahm. Ich frage mich auch, warum man unbedingt einen Realfilm machen muss, Blizzard hat doch SO geile digitale Sachen geschafft…

    1. „Ich frage mich auch, warum man unbedingt einen Realfilm machen muss, Blizzard hat doch SO geile digitale Sachen geschafft…“
      Das Frage ich mich auch. Mir gefällt der Grafikstil des Kinofilms bisher nicht so.
      Andererseits weiß ich auch nicht, ob es zu viel Aufwand gewesen wäre, den ganzen Film am PC zu erstellen. Ich will nicht wissen, wie lange Blizzard z.B. am Overwatch Cinematic gewerkelt hat.

  3. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Ich denke die Enttäuschung liegt mitunter daran, dass aktuell sowieso viel in Sachen Gaming passiert. Viele große Titel werden gelauncht (Fallout 4) und einige Fortsetzungen angeteasert (Tomb Raider/Uncharted). Da wirkt man schnell überfrachtet und kann die vielen neuen Sachen garnicht richtig genießen. Geht mir zumindest so.

    1. Es gibt ja eigentlich nichts wirklich neues bei Blizzard. Genau das ist mein Problem. WoW ist immer wieder die gleiche Leier und die anderen vorgestellten Inhalte sind zwar nett, aber hauen mich nicht aus den Socken.

      Fallout kann ich übrigens nicht leiden 😉 Tomb Raider schon eher. Aber ich habe derzeit kein Spiel, auf das ich mich so richtig freue.

  4. Ich kann den anhaltenden Hype um Blizzard ohnehin nicht verstehen. Die machen seit fast zwei Jahrzehnten immer die gleichen Spiele und immer weider rasten alle aus als wären sie der Spiele-Messiahs. Ist ja okay, wenn man genau diese Spiele mag, aber es gibt viele Studios, die deutlich kreativer und mutiger sind, obwohl sie keinen Goldesel haben.

    1. Naja. Sie haben damals weder Kartenspiele noch Ego-Shooter oder MOBAs gemacht.
      Ansonsten bedienen sie halt den Massenmarkt. Die Kreativität bleibt da wirklich auf der Strecke. Hauptsache die Spiele machen Spaß.

      Mir wäre es natürlich auch lieber, wenn die großen Studios etwas kreativer und mutiger wären. Denn gerade bei den kleineren (Indie) Studios fällt es mir häufig auf, dass die Spielideen zwar super sind, die Umsetzung aufgrund der Finanzknappheit oder der fehlenden Erfahrung der Entwickler eher unterdurchschnittlich und mich die Spiele deswegen nicht sonderlich packen.

  5. [Geben Sie hier den Titel des Beitrags ein]

    Hey Phin schon länger her das ich hier was gepostet habe, liegt einfach am Stress 🙂

    Zu StarCraft 2. Im Grunde sind ja Heart of the Swarm und Legacy of the Void bereits DLC’s. In jedem Blizzard spiel vor SC2 bekam man alle Rassen inklusive Story im Spiel mitgeliefert. Siehe WC3 WC2 WC1 & SC 1.

    In StarCraft 2 ist man zum ersten Mal hingegangen und hat ein Spiel, was eigentlich sonnst komplett geplant ist, in 3 Spiele aufgeteilt. Für jede Rasse ein Spiel. So haben sie aus einem 59.99 Produkt ein 120 € Produkt gemacht, ziemlich clever. Jetzt bringen sie mit dem Ghost DLC eigentlich das erste Richtige DLC und das lassen sie sich natürlich bezahlen.

    Ich schimpfe bei SC2 schon lange auf diese „Verkaufspolitik“ aber die Leute kaufen es dennoch wie blöd.

    Zu Diablo 3: Gebe dir absolut recht aber das ist man ja eigentlich sonnst von Blizzard auch gewohnt. Selbst D2 und D1 bekommen noch ab und an Patches. Ich liebe die aktuelle Spielpolitik und kann wirklich Diablo 3 nur jedem RPG Fan ans Herz legen der was mit Hack und Slay anfangen kann.

    Hearthstone: Ehrlich, störend empfinde ich es nicht das der Coop Modus nicht vorhanden ist. Ich würde es eher begrüßen wenn sie die Einsteiger-Hürde besser setzen. Umso mehr Abenteuer und Kartenserien herauskommen umso höher wird se und gerade Anfänger haben da schnell Frust. Das Abenteuer an sich ist aber recht spaßig und mein Secret-Pala so wie mein Hexer haben nette neue Karten bekommen 🙂

    Overwatch: Definitive ein must buy! Mensch freue ich mich auf das Game. Das Bezahlmodel ist auch super und ich denke es wird sich ähnlich wie Diablo 3 weiter finanzieren oder man schiebt Hero Pakete mit neuen Maps zum Kaufen hinter her.

    Film: Ich finde den Film ansprechend. Liegt aber daran das ich die Geschichte zum Film eben gespielt habe als ich noch im zarten Teenageralter war. Als ich die Szenen sah wurde alles wieder vor meinem Augen lebendig. Ich freu mich wirklich auf den Film und Blizzard hat da seinen Treuen Warcraft Fans einen riesen Gefallen getan.

    BTW: Hat Aktivision Blizzard, still und heimlich ein Filmstudio gegründet. Es würde mich nicht verwundern wenn Animierte-Serien und Filme in der Zukunft erscheinen würden die auf Spiele basieren. Oder noch mehr Realverfilmungen nach dem Krach mit Universal.
    Nebenher haben sie auch eine große Gründung im E-Sports Bereich gemacht, was auch sehr interessant ist.

    Heros of the Storm: Haben dich die Panels da nicht so interessiert ? Ich mag die neuen Maps und die neuen Champions. Nun hoffe ich das sich Heroes immer weiter gegen DOTA 2 und LOL sich durchsetzt.

    World of Warcraft: Das ist mein Resident-MMO. Ich spiel wie du weißt auch alle anderen aber WoW ist mein eigentliches zu Hause, nach Star Wars Galaxies. Ich raide da noch 3-Mal die Woche mit Bekannten, Gildis und meiner besseren Hälfte. Es gehört für mich einfach dazu, daher kann ich da nicht immer Objektive bleiben. Ich wüte oft wegen WoW und ich schwärme immer noch wegen WoW und grad das Intro hat mich wieder gewaltig geflasht. Eins ist jedoch sicher: Am Ende von Legion wird WoW ganz anders aussehen als wie wir es kennen. Es wird was passieren. Die Entwickler sind kryptisch und viele Blogger und Kenner des Games ebenfalls. Du hast ja meinen Artikel bei Buffed gelesen und so was häuft sich. Allein die Anspielung auf Aleria während des Q & A Panels mit der Antwort: „Wenn ihr Aleria entdeckt, werdet ihr WoW mit ganz anderen Augen sehen“. Lässt auf was ganz großes nach Legion hoffen.

    Für mich war die BlizzCon wie immer aufregend und toll. Die Jungs sind die Superheros aus meiner Kindheit und werden es auch immer bleiben

    1. Heroes of the Storm habe ich ganz einfach vergessen. Liegt vermutlich auch daran, dass ich derzeit nur wenig Lust auf ein Moba habe. Auch wenn ich die Idee von ChoGall und der neuen Arena ganz gut finde.

      Was Starcraft 2 betrifft, empfand ich die Spiele eigentlich nicht wirklich als DLC, weil sie dafür zu umfangreich waren.

      Bei Overwatch schreckt mich das Bezahlmodell absolut ab. Erstens finde ich Arenashooter jetzt nicht so großartig, dass ich dafür 50 Euro zahlen würde. Und zweitens sehe ich auch gar nicht ein, 50 Euro zu zahlen und dann für weitere Helden nochmals löhnen zu müssen.

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