Ja, ein Erstein­druck! Mehr ist das nicht. Auch wenn ich fast das gesamte Woch­enende qua­si vor dem Mon­i­tor fest­gewach­sen war, um die Beta Ver­sion zu spie­len und meinen Account hochzuleveln. Immer­hin gibts bei jedem Lev­elup (das anfangs nach 20–60 Minuten Spielzeit kommt) eine kosten­lose Loot­box, in der neue Helden­skins, Helden­sprüche, Spray­l­o­gos, etc. drin sind. Aber fan­gen wir mal von vorne an

Spielprinzip

Das Spiel­prinzip von Over­watch ori­en­tiert sich nur anfangs stark an dem von Team Fortress (2). Es gibt ver­schiedene Klassen (mit ver­schiede­nen Waf­fen), recht kleine Maps und eine tolle Com­ic-Grafik. Der größte Unter­schied zu Team Fortress ist allerd­ings die Tat­sache, dass die ver­schiede­nen Helden nicht nur unter­schiedliche Waf­fen haben, son­dern auch noch bis zu 3 Fähigkeit­en sowie ein­er ulti­ma­tiv­en Fähigkeit. So spielt sich der Shoot­er eher Moba-lastiger als der Konkur­rent von Gearbox.

Gekämpft wird in Over­watch in 6 vs.6 — Match­es. Auf den meis­ten Maps gibt es ein angreifend­es und ein vertei­di­gen­des Team. Die Angreifer müssen entwed­er (je nach Map) einen schweben­den Gleit­er in die geg­ner­ische Basis esko­rtieren oder ein bes­timmtes Gebi­et erobern. Ist die Runde zuende, wird gewech­selt. Diese Spielmo­di ken­nt man ja eben­falls von Team Fortress 2.

Sehr hartes Schere-Stein-Papier-Prinzip

Was bei Over­watch sehr schnell auf­fällt — und was denn Ver­gle­ich mit Mobas noch mal unter­stre­icht — ist das Tat­sache, dass das Spiel ein sehr hartes Stein-Schere-Papi­er-Prinzip aufweist. Jed­er Held hat mas­sive stärken. Aber es gibt auch immer min­destens 2 Helden, die diese Stärken kinder­le­icht kon­tern kön­nen. In Mobas oder auch anderen Shootern, kann man durch geschick­tes Spie­len oder die Ausstat­tung des Helden mit Items (wie z.b. in League of Leg­ends) die eige­nen Schwach­stellen zumin­d­est etwas aus­bügeln. In Over­watch fall­en Ingame-Items kom­plett weg. Und auch der geschick­teste Spiel­er wird gekon­tert wer­den. Selb­st dann, wenn sein Wider­sach­er nicht ganz so erfahren ist.

Und das zwingt mich in Over­watch dazu, in einem Match — obwohl das meist nicht länger als 8 Minuten dauert — häu­figer den Helden zu wech­seln, um der Tak­tik des Geg­n­ers nicht zu erliegen. Und genau an dieser Stelle merke ich auch, wieso es wichtig ist, dass Over­watch kein Free to Play Titel ist, bei dem man die Helden erst freispie­len muss.

Meine Lieblingshelden

Da jed­er Held nicht nur beson­dere Fähigkeit­en hat, son­dern auch beson­dere Wesen­züge, stell ich hier mal meine 3 Liebling­shelden vor:

Bastion
Bas­tion — ist ein Robot­er, der in der Lage ist, sich auf Knopf­druck jed­erzeit in ein Sta­tionäres MG-Geschütz zu ver­wan­deln, dass inner­halb weniger Sekun­den das gesamte Geg­n­erteam aus­löschen kann. Es zweite Fähigkeit, kann sich Bas­tion jed­erzeit selb­st Repari­eren und muss deswe­gen auch sel­ten auf Medi­packs zurück­greifen. Durch seine ulti­ma­tive Fähigkeit kann sich Bas­tion in einen Panz­er trans­formieren, der mit ein­er durch­schlagskräfti­gen Kanone mit einem Schuss ganze Geg­n­er­grup­pen auseinan­der­spren­gen (und töten kann). Sein Nachteil ist halt, dass es nicht wirk­lich flex­i­bel ist und als sta­tionäres Geschütz kinder­le­icht Opfer von Scharf­schützen wer­den kann.

Soldier 76
Sol­dier 76 — Ist der klas­sis­che Egoshooter­held — inklu­sive der Ver­to­nung durch Nico­las Cage (dt. Syn­chro). Der Sol­dat besitzt ein Stur­mgewehr mit einge­bautem Granatwer­fer. Als beson­dere Fähigkeit kann er sprint­en, ein Medi­pack auf den Boden wer­fen, das andere Spiel­er und ihn heilt. Und als ulti­ma­tive Fähigkeit bekommt der Sol­dat einen Aim­bot, der automa­tisch für einige Sekun­den das Zie­len übern­immt. Sein Nachteil ist, dass er zwar sehr flex­i­bel ist, aber anson­sten nichts so wirk­lich gut kann. Für jede Rolle (Schaden, Unter­stützung, Tank, Vertei­di­gung) gibt es wesentlich bessere Helden.

Pharah
Pharah — Ist eigentlich auch ein klas­sis­ch­er Held aus Egoshootern. Sie erin­nert mich vom Game­play her sehr stark an Quake III und Unre­al Tour­na­ment. Pharah ver­schießt näm­lich Raketen, die vom Schaden und der Fluggeschwindigkeit fast 1:1 aus den Mul­ti­play­er-Shootern stam­men kön­nen. Rock­etjumps sind mit ihr allerd­ings gar nicht nötig, da sie einen Jet­pack nutzt, mit dessen Hil­fe sie für begren­zte Zeit in der Luft schweben kann. Ihre ulti­ma­tive Fähigkeit ist eine Art Raketen­hagel, bei dem dutzende Mini­raketen aus ihr Rüs­tung auf (meist) unter ihr ste­hende Geg­n­er feuern kann. Ihre Nachteile liegen allerd­ings auch klar auf der Hand: Sie hält nicht viel aus und hat auch son­st keine großen Gimmicks.

Fazit

Trotz anfänglich­er Skep­sis, habe ich das Spiel nun vorbestellt. Ich hoffe natür­lich darauf, dass Bliz­zard hier kosten­lose Inhalte nach­schieben wird. Denn ger­ade die Map- / Mis­sion­szielauswahl ist doch etwas begren­zt. Ver­gle­icht man das Spiel was den Umfang bet­rifft mit anderen Voll­preis­shootern, so sieht es bei Release näm­lich — bis auf die große Helde­nan­zahl — wirk­lich etwas düster aus. Aber Bliz­zard hat schon mit Star­craft und Dia­blo 3 gezeigt, dass sie auch bei 40-Euro-Titeln bere­it sind über Jahre hin­weg kosten­lose Inhalte zu liefern.