Es gab mal eine Zeit vor eini­gen Jahren, in der hat plöt­zlich jed­er mit Youtube-Videos ange­fan­gen (mich eingeschlossen).  Egal obs Let’s Plays zu Videospie­len waren oder Unbox­ing Videos zu irgendwelchen Pro­duk­ten. Manche haben auch VLogs erstellt (also Blogs in Vide­o­form) oder Youtube als Ein­stieg zu den großen Stream­ing­por­tal­en wie Twitch.

Bei vie­len war es ähn­lich wie bei mir, dass die Lust am Pro­duzieren recht schnell ver­fol­gen ist und sie wieder zum klas­sis­chen Blog­ging zurück­gekehrt sind. Ein paar haben an der Video­pro­duk­tion allerd­ings so viel Spaß gefun­den, dass sie stattdessen ihre Blog­gerkar­riere an den Nagel gehängt haben. Das ist für mich immer rel­a­tiv schade, weil mich Youtube eigentlich kaum inter­essiert. Mich öden Let’s Plays an. Um mir Livestreams anzuse­hen fehlt mir die Zeit und auch Vlogs kann ich mir im Zug oder der Mit­tagspause im Büro schlecht anse­hen. Deswe­gen habe ich die meis­ten ehe­ma­li­gen Blog­gerkol­le­gen kom­plett aus den Augen verloren.

Aber immer­hin dachte ich, dass die große Abwan­derung jet­zt vor­bei ist. Und mir deswe­gen die übri­gen Blog­ger — bis auf das natür­liche Blog­ster­ben — erhal­ten bleiben. Da hab ich meine Rech­nung wohl ohne gewisse andere Medi­en gemacht. Immer häu­figer lese ich auf anderen Blogs näm­lich fol­gen­den Satz: “Ich fange jet­zt auch mal mit Pod­casts an” und ich nur so:

Klar, freut es mich, wenn viele jet­zt wieder ihre neue Beru­fung find­en. Aber ich finde es auch ein Stück weit schade, dass ich jet­zt schon wieder min­destens einen sehr tollen “Blo­gnach­bar”, den ich fast seit Beginn mein­er Blog­gertätigkeit kenne, an die bösen Pod­casts ver­loren habe.

Einen Blog­a­r­tikel zu lesen, ist immer richtig bequem. Man erfährt meist inner­halb von 5–10 Minuten, was der Blog­ger eigentlich sagen möchte. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Deswe­gen find ich geschriebene Artikel immer so toll. Und deswe­gen lese ich auch keine Romane, son­dern höch­stens die Kurz­zusam­men­fas­sun­gen. Wenn mir der Autor auf 20 Seit­en erk­lären will, wie der Raum aussieht, in dem sich die Pro­tag­o­nis­ten aufhal­ten, habe ich schon keine Lust mehr.

Ähn­lich sieht es für mich bei Talk-For­mat­en wie Pod­casts aus. Da ist das The­ma “Was sind eure Lieblingsspiele” und dann reden 3–5 Per­so­n­en in einem Pod­cast von 90 Minuten ins­ge­samt 20 Minuten über ihre Lieblingsspiele. Ver­fan­gen sind in 30 Minuten in unwichti­gen Details und die restlichen 40 Minuten gehts um The­men­fremde Inhalte. Aber auch wenns tat­säch­lich 90 Minuten lang um die Lieblingsspiele geht, ist mir das ein­fach zu viel.  Das kann ich nicht ein­fach neben­bei laufen lassen, weil ich dann viele Infor­ma­tio­nen ver­passe. Ich kann mich aber auch nicht die vollen 90 Minuten auf das Ver­fol­gen der Pod­casts konzen­tri­eren, weil mir dazu ein­fach die Zeit (und ein Stück weit auch die Lust) fehlt.

Ich bin eher die visuelle Typ. Und jemand der Infor­ma­tio­nen gerne snackt. Bitte kommt zum Bloggen zurück!