Smarte Lampe ARSTID

Der Grund wieso mich Smart Home manchmal nervt

Noch vor einigen Jahren bestand mein Smart Home aus einer einsamen Echo Dot, die im Wohnzimmer stand und zunächst nur für kleinere Spielereien benutzt worden ist. Danach hatten wir für das Schlafzimmer eine Echo Flex angeschafft, damit ein Wecker auf Sprachbefehl gestellt werden konnte. Nachdem wir entdeckt hatten, wie gut Spotify über die Echos funktioniert hatte und wie man eine Überall-Gruppe erstellen konnte, wurden schnell die nächsten Echos angeschafft. Anschließend luden wir uns die Bring-App auf das Handy, sodass wir per Sprachbefehl Lebensmittel auf die Einkaufsliste setzen konnten.

Kurz darauf stand Weihnachten vor der Tür und ich bekam von meinem Schwager meine erste Tradfri-LED, die sich ebenfalls in Smart Home integrieren ließ. Es folgten seitdem 10 weitere Tradfri-LED, ein Nanoleaf-Panel und zwei Echo Show. Mehrere Thermometer, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen, ein Apple TV, sodass dann einige Apple Produkte ebenfalls ins Smart Home eingebunden werden konnten. Und zuletzt wurden dann noch smarte Küchenmaschinen wie den Cookit oder der Smarte Backofen angeschafft.

Wer viele Produkte von verschiedenen Herstellern verwendet, wird schnell auf die ersten Probleme stoßen

Nicht alle Produkte sind miteinander kompatibel. Mein Apple Homekit im Apple TV kann zwar die Lampen steuern, hat aber keinen Zugriff auf die Echos. Die Echos wiederum, kennen meine Apple-Produkte nicht. Auch war die Integration der Lampen sowohl ins Homekit als auch in die Alexa-Umgebung der Echos wirklich nervig. Die Tradfri-LED kommen z.B. mit einem eigenen Gateway, der zunächst angeschlossen und mit den Tradfri verbunden werden musste. Erst danach konnten die LED in das Homekit oder Alexa oder die Software der Philips Hue überführt werden.

Weil ich mir zwischenzeitlich noch Philips-Hue LED gekauft hatte und diese nicht mit dem Tradfri-Gateway kommunizieren konnten, musste ich mir noch eine Philips-Hue Bridge besorgen. Die konnte dann glücklicherweise auch die Tradfri-LED ansteuern. Es hat wirklich dutzende Stunden gekostet zu erfahren, welche Produkte wie miteinander kommunizieren können. Einen Anbieter, der einfach ein Rundum-Sorglos-Paket zur Verfügung stellt, gibt es leider bis heute nicht.

Wenn man dann alles nach stundenlanger Recherche, Probieren und Konfigurieren zum Laufen gebracht hatte, ging es blöderweise mit den Hürden weiter.

Unbefriedigende Software

Denn leider lässt auch die Software häufig zu wünschen übrig. Gerade wenn man denkt, dass einem alle Möglichkeiten offen stehen, sobald man die Hardware ins Smart Home integriert hat, täuscht man sich. Zwar kann mein Luftfeuchtigkeitsmesser mir Nachrichten aufs Handy  schicken, wenn die Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer einen gewissen Wert übersteigt, und ich bekomme auch die Luftfeuchtigkeitsmessung des Sensors in der Alexa-App angezeigt. Aber die Alexa-App lässt sich leider nicht so konfigurieren, dass die Echos automatisch eine Audio-Nachricht abspielen, wenn die Luftfeuchtigkeit den Schwellenwert erreicht. Was ja eigentlich sinnvoll wäre, wenn man nicht immer das Handy griffbereit hat und alle Räume mit Alexa ausgestattet sind.

Auch die Software im Homekit oder in den Apps der Hue und Tradfri sind unglaublich dürftig dafür, dass man sein zuhause damit ja „smart“ machen sollte. Die gute Nachricht ist, es gibt für die meisten Probleme programmiertechnisch versierte Leute, die in den letzten Jahren eine Softwarelösungen auf den Markt gebracht haben. Leider sind diese Lösungen teilweise relativ komplex, sodass man auch hier zunächst einmal sehr viel Zeit für die Einarbeitung einrechnen muss.

Würde ich das nur ein einziges Mal machen müssen, anschließend die Hard- und Software konfigurieren müssen und hätte dann mein restliches Leben lang Ruhe, dann wär das wirklich eine tolle Sache.

…und ständig gibts nach Updates Probleme

Leider ist es aber so, dass solche Produkte häufiger mal die Eigenschaft haben, geupdatet zu werden. Grundsätzlich ist das natürlich wichtig und richtig. In manchen Fällen sorgt das Update allerdings dafür, dass das Produkt wieder aus dem aufwendig und kleinteilig zusammengestellten Smart Home System rausfliegt. Mein Cookit ist gestern zum 3. Mal seit Kauf (2020) nach einem Update aus dem System geflogen. Die Neuintegration hat mich 20 Minuten gekostet. Meine Nanoleafs sind ebenfalls nach einen Update vor wenigen Tagen  zum 5. Mal seit Kauf (2019) aus dem System geflogen. Hier wird mich aufgrund der wesentlich komplizierten / fehleranfälligen Software und Einbindung sowohl ins Homekit als auch in Alexa die Neuintegration vermutlich 40 Minuten kosten.

Dies sind letztendlich auch die Gründe, wieso ich derzeit keine weitere Lust habe, mein Smart Home noch smarter zu machen. Denn je mehr Produkte in meinem Smart Home sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo etwas versagt und man sich in nerviger Kleinarbeit um die Fehlerbehebung kümmern muss.


Kommentare

4 Antworten zu „Der Grund wieso mich Smart Home manchmal nervt“

  1. Haha, ohje das kann ich gut nachvollziehen. Für alles eine eigene Bridge und eine eigene App und und und… ich habe mir vor einiger Zeit einen Raspberry Pi zugelegt und dort den Home Assistant installiert.
    damit lassen sich alle meine Geräte an einer Stelle steuern und vorallem auch miteinander kommunizieren, sodass sich Automatisierungen erstellen lassen.
    Wird auf d Fernseher etwas abgespielt, geht die Wiedergabe über Google Home aus. klingelt das Handy, wird auf dem TV pausiert. Verlassen alle Handys und PCs das WLAN, werden alle Lichter abgeschaltet, Musik wird gestoppt und der Saugroboter startet. ist es draußen kälter als 16° wird abends die Steckdose für die Heizdecke am Bett eingeschaltet.. viele Spielereien, aber teilweise immerhin wirklich smart 😀

    1. Mein Schwager hat das so ähnlich gemacht und nutzt ebenfalls einen Raspberry Pi. Hattest du da ab und zu Probleme mit irgendwelchen Updates? Er hatte letztes Jahr nämlich mal das Problem, dass von heute auf morgen die gesamte Homematic versagt hatte und er die Software im Pi komplett neu konfigurieren musste.

      1. Also eigentlich funktioniert da ganz gut. Hin und wieder mucken die IKEA-Lampen ein bisschen rum, aber spätestens wenn ich den Pi mal neustarte geht wieder alles. Zumal ich ja auch trotzdem noch die Steuerung via Stimme und Fernbedienung habe. Den Homeassistant nutze ich tatsächlich zum Monitoring und für Automatisierung. Wenn dann was nicht geht, kann ich es zum Glück immer noch per Hand machen 🙂

        1. Danke für die Infos. Ich schau mir das ganze mal in den nächsten Monaten an. Derzeit habe ich noch gar nicht so viele Automatisierungen. Meist habe ich die Sachen nur ins Netzwerk eingebunden, um Sprachbefehle zu erteilen und die Geräte zu monitoren.

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