Jurassic Park Builder

Jurassic Park, welcher 1993 erschien, war damals einer meiner absoluten Lieblingsfilme. 2 Mal im Kino angesehen, anschließend auf VHS (der Vorgänger der DVD) gekauft. Das Zimmer mit Postern zugekleistert und dutzende Jurassic Park Actionfiguren. Ich hatte einen nichtausgewachsenen Baby T-Rex, den Triceratops, einen Stegosaurus, zwei Raptoren, einen Dilophosaurus, den Ford Explorer, den … ja, wie gesagt: Großer Fan. Natürlich konnt ich es mir deswegen auch nicht nehmen, mal das Android Spiel Jurassic Park Builder anzuspielen. Schließlich ist es die original Lizenz und… es ist Jurassic Park.
Mittlerweile habe ich schon einige Android-Spiele gespielt. Jurassic Park Builder gehört aber traurigerweise zu den schwächsten Vertretern der Handyspiele. Und ich meine wirklich schwach. Das liegt nicht etwa daran, dass man sich nicht Mühe gegeben hätte Jurassic Park Feeling aufkommen zu lassen. Es gibt 32 bekannte Saurierarten. Es gibt die Sprites der Schauspieler aus den Filmen, die einem Aufträge geben. Es gibt die Musik aus dem Film – wenn auch soundqualitativ minderwertig. Es gibt sogar die Gebäude aus dem Film. Aber was man aus der guten Vorlage gemacht hat, ist mehr als traurig.
Denn es scheitert schlicht und ergreifend am Gameplay. Das Spiel ist kostenlos. Und wie viele kostenlose Handy-Spiele (im Strategie-Bereich), spielt es sich wie ein Browsergame. D.h. es besteht zu einem großen Teil aus Warten. Warten bis wieder Einnahmen kassiert werden können, warten bis die Gebäude fertiggestellt wurden, warten bis der Dino geschlüpft ist, etc. Wer keine Lust auf Warten hat, muss Geld bezahlen. Soweit, so bekannt. Das System an sich mag ich auch nicht verurteilen. Schließlich müssen die Entwickler auch irgendwie ihre Arbeit finanziert bekommen.
Der springende Punkt bei diesem Konzept ist allerdings, den Spieler nach der  Wartezeit zu belohnen. Ihn deswegen dazu zu ermuntern die Wartezeiten zu verkürzen, um noch mehr tolle Belohnungen zu erhalten. Das schafft man nur mit Abwechslungsreichtum. Nicht mit Arbeit. Aber genau das ist Jurassic Park Builder – Arbeit. Man grindet oder farmt die ganze Zeit nur Ressourcen, um die Dinos zu füttern und neue Gebäude zu bauen. Die Dinos verändern sich zwar minimal, aber spielerisch ist es immer das Gleiche.
Jurassic_Park_Builder_01
 
(1) Spiel starten, (2) Futter aus den Häfen holen. (3) Die Dinos füttern, (4) das Geld von den Dinos kassieren. (5) Neue Futterlieferungen bestellen. Punkt. Das ganze dann tagelang, bis man wieder mal einen neuen Dino züchten darf (Was natürlich zu den schönen Dingen gehört). Die aber leider so selten sind und dummerweise so kostenintensiv, dass man fast 95% der Zeit damit verbringt (4) Geld einzutreiben, (5) Waren zu bestellen und (3) Dinos zu füttert. LANGWEILIG! Mag jetzt vielleicht etwas überspitzt klingen, aber man kommt sich weniger wie ein Park Manager vor, als vielmehr wie ein Zuhälter für Dinosaurier. Jurassic Park Pimp wäre also die betreffendere Bezeichnung für das Spiel.
Dem Spiel fehlt leider die Abwechslung. Abwechslung wäre z.B: Ein paar Minispiele bei der Erforschung von neuen Dinos. Vielleicht noch einen besonderen Nutzen für die verschiedenen Gebäude (zb. Stromversorgung, Wasserversorgung, etc.). Ausbauen der Gehege für die Dinos. Leider ist auch der sogenannte „Code Red“ bei dem die Dinosaurier ausbrechen können, nichts weiter als eine zusätzliche Funktion um Geld zu erwirtschaften. Echte Konsequenzen oder einen spielerischen Anspruch gibt es auch hier nicht. Was ich allerdings loben kann, ist die Erstellung eines „Unterwasser“-Parks. Der läuft zwar genauso wie der Überwasser-Park, aber immerhin hatte man hier einen Ansatz an Kreativität.
 
Deswegen nur 2 von 5 Gingers. Wobei für diejenigen, die keine Fanboys sind, eher 1 von 5 angebracht wären.

Kommentare

4 Antworten zu „Jurassic Park Builder“

  1. also wieder schade um die Lizenz :/

  2. Jup. Die einzig guten Jurassic Park Spiele, waren immernoch die SNES Varianten.

  3. Eehm der film ist 1993 rausgekommen aber egal. Also ich find das spiel gar nicht mal so schlecht.

    1. Hast recht. Mein Fehler!

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