Threads Hate

Wieso ich viele Textbasierte Socialmedia mittlerweile meide

Ich war nie der große Twitter-Nutzer, habe aber doch regelmäßig vorbeigeschaut, um aktuelle Diskussionen zu verfolgen oder an aktuelle Infos zu kommen. Seitdem Twitter den Bach runtergegangen ist, habe ich die Plattform wie viele anderen auch verlassen und alternativ sehr viel Zeit auf Threads verbracht.

Schon wie damals bei Twitter mutiert Threads allerdings dank des Algorithmus immer mehr zu einer der toxischsten Plattformen im Netz. (Die Kommentarspalte bei Facebook lass ich da mal außen vor). Schuld an dieser Entwicklung ist leider auch hier, der unglaublich wirkungsvolle Algorithmus. Den hatte ich schon vor einigen Monaten kritisiert: https://www.phinphins.de/2024/09/wieso-threads-den-gleichen-grossen-fehler-wie-twitter-macht/

Das Fediverse bringt auch seine Nachteile mit sich

Leider war allerdings auch das Fediverse rund um Mastodon und Co. nicht wirklich die Lösung. Hier geht es zwar fast ausschließlich ziemlich friedlich zu, allerdings ist die Anzahl an Nutzern überschaubar und die wenigen Diskussionen dann eher persönlicher und privater Natur. Versteht mich nicht falsch, die eher intimere Atmosphäre hat schon etwas Charmantes, leider sorgt das allerdings dafür, dass sich 98% der Beiträger meiner Timeline eher darum drehen, wer gerade welches Gericht zubereitet, wer gerade einen stressigen Tag hinter sich hatte oder wer gerade welches Buch liest. Sowas kann ganz interessant sein, aber für die Diskussionskultur ist das weniger zuträglich. Denn mal ehrlich: Was soll ich denn groß diskutieren, wenn jemand schreibt, dass er eben gerade Mühe hat, vom Sofa an den Kühlschrank zu laufen. Was dort fehlt, sind wirklich spannende Beiträge, Ideen, Ansichten.

Wenn Plattformen wie Threads also die vielfältige, aber auch anstrengende Großstadt sind, ist das Fediverese eher das 100 Einwohner-Dorf, in dem der Aufreger des Tages ist, dass die Postbotin heute eine Stunde später die Tageszeitung eingeworfen hat als üblich.

Und auch wenn es mir dann etwas Leid tut, verbringe mich mittlerweile wirklich einen Großteil meiner Handy-Zeit damit, auf Tiktok oder damit in den Instastories zu surfen. Alleine auf TikTok habe ich nach 30 Minuten bereits so viele tolle neuen Songs für meine Playlists, soviele lustige Comedy-Sketches oder tolle Künstlerinnen und Künstler gefunden.

Genau diese Überlegungen werde ich auch künftig zum Anlass nehmen, um meine eigenen Social Media Inhalte entsprechend anzupassen. Mehr dazu in einem späteren Beitrag.


Kommentare

2 Antworten zu „Wieso ich viele Textbasierte Socialmedia mittlerweile meide“

  1. Interessanter Punkt, aber sind die (privaten, persönlichen) Instastorys nicht genau so (belanglos), wie die Textposts übers Kochen und die neue Lieblingsserie? 🤔

    1. Wenn es sich bei den Stories rein um Textposts handelt, dann schon. Meistens hast du aber neben dem Text noch Bilder oder Videos. Das find ich wesentlich interessanter, weil ich innerhalb von kürzester Zeit wesentlich mehr Informationen über das Berichtete erlange und eher das Gefühl habe, irgendwie dabei zu sein.
      Wenn du z.B. die Bilder vom Joggen postest, dann find ich es wesentlich spannender als wenn du nur schreiben würdest: „Ich war heute um 5 joggen und es war neblig“.

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