Nach meinem Urteil über Ori­gin und den Ein­stieg in die Beta zu Bat­tle­field 3, wird es nun langsam Zeit, mich mit dem eigentlichen Spiel in der Beta Ver­sion zu befassen. Eines vor­weg: Es han­delt sich um eine Beta, die nur einen Bruchteil des Spieles zeigt und noch einige Major-Bugs (große Bugs) besitzt.
Hier die Ein­schränkun­gen der Beta
In der Beta befind­et sich nur die Infan­teriekarte “Metro” — wie sich Fahrzeuge steuern lassen und wie deren Bal­anc­ing funk­tion­iert, kann ich deswe­gen nicht sagen . Es lässt sich nur der Rush Modus spie­len, bei dem es darum geht, nacheinan­der mehrere Mobile Kom­mand­posten (MCOM) zu zer­stören und so den Vertei­di­ger immer weit­er zurück­zu­drän­gen. Außer­dem liegt das Spiel­er­max­i­mum bei 32 der 64 möglichen Spiel­ern. Zusät­zlich dazu sind einige Waf­fen, wie die unbe­man­nte Drohne, der Mörs­er und der Artilleriean­griff nicht im Spiel freis­chalt­bar. Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich um eine Mul­ti­play­er Beta han­delt. Wed­er Coop noch Sin­gle­play­er sind damit spielbar.

Ihr begin­nt die Karte im Park — im Hin­ter­grund der Eiffelturm
Spielt sich wie… und die ersten Bugs
Wer Bad Com­pa­ny 2 gespielt hat, der hat ein unge­fähres Gefühl dafür, wie sich Bat­tle­field 3 spie­len lässt. Meines Empfind­ens nach, spielt es sich sog­ar einen Tick hek­tis­ch­er und man stirbt auch schneller. Meist war es so, dass ich schon tot war, während der Tre­f­fer-Indika­tor das erste mal auf­blitzt. Man hat somit ver­gle­ich­sweise sel­ten die Chance zu reagieren. Wird man von einem Geg­n­er ent­deckt und erfasst, ist es nur eine Frage von 1–2 Sekun­den bevor man weg vom Fen­ster ist — wohl bemerkt im nor­malen Spielmodus. Wie es im Hard­core Modus abläuft, möchte ich zur Zeit noch nicht ahnen. Was den Tre­f­fer-Indika­tor bet­rifft, so musste ich fest­stellen, dass mir dieser manch­mal eine vol­lkom­men falsch Rich­tung anzeigt. Ich werde von hin­ten getrof­fen, bekomme aber angezeigt, dass mich die Kugeln von vorne durch­löch­ern — ärgerlich.
Der Net­code
Auch unan­genehm ist, dass es wirkt, als ob der Net­code zum Vorteil des Schützen pro­gram­miert wurde. In alten Bat­tle­field Teilen war es häu­fig so, dass man jeman­den mit z.B. dem Scharf­schützengewehr direkt in den Kopf schoss, dieser aber — wenn über­haupt — nur leichte Ver­let­zun­gen davon trug. Das war mit dem dama­li­gen Net­code zu begrün­den. Denn Dat­en ‚wie beispiel­sweise Posi­tion­s­abfra­gen, wer­den immer nur mit ein­er gewis­sen Verzögerung zwis­chen Serv­er und den einzel­nen Spiel­ern aus­ge­tauscht. Was vor allem dann schwierig wird, wenn Spiel­er eine schlechte Verbindung zum Serv­er besitzen und laggen. 

Die Karte von oben. Rote Quadrate sym­bol­isieren die MCOMs
Bish­er war es so:
Der laggende Spiel­er Olaf ste­ht an einem Baum und bewegt sich auf einen Busch zu. Der Serv­er erhält die Infor­ma­tion, dass Olaf am Baum ste­ht mit großer zeitlich­er Verzögerung und gibt diese an den Schützen weit­er. Der Schütze zielt nun Rich­tung Baum und schießt auf Olaf. Ver­fehlt aber, obwohl er eigentlich hätte tre­f­fen müssen. Denn weil Olafs Dat­en nur mit 1 Sekunde Ver­spä­tung den Serv­er erre­ichen, weiß der Serv­er  erst jet­zt, dass Olaf gar nicht mehr am Baum, son­dern am Busch ste­ht und lässt die Kugel damit ver­fehlen. Das ist so ein biss­chen wie mit dem Schall bei Düsen­jägern. Schaut man in die Rich­tung aus der das Geräusch kommt, dann ist der Jet ver­mut­lich schon längst nicht mehr dort, wo das Geräusch erzeugt wurde.  Für jeman­den der sich nicht mit Shootern ausken­nt sei gesagt: Das ist scheiße!
Man war sich bei Dice bewusst darüber, dass der bish­erige Net­code für viel Frus­tra­tion sorgte und hat ihn jet­zt etwas geän­dert. Es heißt, wenn man auf einen Feind richtig Ziele, abdrückt und die Kugeln ihn tre­f­fen müsste, dann trifft sie ihn auch. Unab­hängig davon, mit welch­er Verzögerung seine Dat­en beim Serv­er ein­tr­e­f­fen. Hört sich gut an, prak­tisch liegt die Frus­tra­tion jet­zt allerd­ings auf der anderen Seite. 
Denn jet­zt ist es so:
Phin ste­ht hin­ter ein­er kugel­sicheren Beton­bar­rikade und beugt sich etwas darüber, um Feinde ins Visi­er zu nehmen. Ihn trifft eine Kugel am Ohr, seine Gesund­heit sinkt auf 20% — die näch­ste Kugel wäre tödlich. Also wirft er sich auf den Boden hin­ter die Bar­rikade, um geschützt zu sein. 1 Sekunde nach­dem er sich auf den Boden gewor­fen habe trifft und tötet ihn die 2. Kugel des Schützen. Warum? Weil auf­grund der Daten­verzögerung dem Schützen immer noch das Bild des Phins über (anstatt unter) der Bar­rikade angezeigt wird (Schall­beispiel: er schaut dahin, wo das Geräusch erzeugt wurde). Und obwohl ich bere­its schon längst für ihn unan­greif­bar bin, wird mich seine 2. Kugel tre­f­fen, damit er nicht frus­tri­ert darüber ist, dass ihn meine neue Posi­tion­sangabe (liegend hin­ter der Bar­rikade) erst nach seinem 2. Schuss erre­icht. Für jeman­den der sich nicht mit Shootern ausken­nt sei gesagt: Das ist auch scheiße!
Zwar gibt es nur unter Umstän­den Verzögerun­gen von Sekun­den. Aber für einen Shoot­er Profi ist eine halbe Sekunde schon spür­bar ärg­er­lich. Das ist mein erster großer Kri­tikpunkt an Bat­tle­field 3. Aber lasst uns weitersehen.
Die Grafik
Ich spiele auf einem 15 Zoll Note­book mit 4 GB Ram, einem i5 Prozes­sor (2,3–2,9 GHZ) und ein­er Geforce 540GT (Mobile). Das Spiel läuft mit den neusten Treibern und mit­tleren-hohen Ein­stel­lun­gen mit durch­schnit­tlich 30 fps. Ist also ganz in Ord­nung. Ärg­er­lich ist es allerd­ings, dass das Senken oder Erhöhen der Grafike­in­stel­lun­gen kaum einen Unter­schied macht. Das Spiel sieht fast genau­so aus wie vorher. Wenn ich also über die 30 fps kom­men wollte, hätte ich dazu keine andere Möglichkeit, als mir einen neuen Rech­n­er zu kaufen oder ihn aufzurüsten. Auch sind häu­fig fps Schwankun­gen zu erken­nen. Metro begin­nt beispiel­sweise in einem Paris­er Park. Dort wird nahezu jedes Blatt detail­liert dargestellt und sog­ar deren Bewe­gung im Wind angezeigt. Sieht super aus, zieht aber die Bilder teil­weise auf 24 fps runter. Was ziem­lich ärg­er­lich ist, wenn man bedenkt, dass Dice noch vor eini­gen Monat­en verkünde, der Hard­ware­anspruch richte sich nach Bad Com­pa­ny 2, welch­es auf dem gle­ichen Sys­tem bei gle­ichen Ein­stel­lun­gen über 45 fps erzielte.
Die Roll­trep­pen: Todesfallen
Auch hoffe ich, dass man per Tweak ähn­lich wie bei Bad Com­pa­ny 2 dx11 abschal­ten und stattdessen das dx 10 ver­wen­den kann. Sollte nochmal einiges an Per­for­mance brin­gen. Denn wenn ich ehrlich bin, sieht Bat­tle­field 3 auch mit leicht abgeschwächt­en Effek­ten noch spitze aus. Auch was das Mapde­sign bet­rifft, bin ich unglaublich begeistert.
Ein Aus­flug durch “Metro”
Anfangs begin­nt die Schlacht wie bere­its erwäh­nt in einem Paris­er Park mit­ten in der Innen­stadt. Vor einem liegt ein klein­er Spielplatz, ein größer­er See, einige Brück­en und Wege sowie Bänke und Mülleimer für Fußgänger. Dahin­ter einige Häuser­rei­hen und der Eif­fel­turm. Nach­dem Amerikan­er erfol­gre­ich die ersten bei­den Sta­tio­nen der Russen zer­stört haben, schlägt eine Bombe am Ende des Parks ein und legt die Schächte zur Paris­er U‑Bahn, der Metro, frei. Dort erwarten einen enge Kämpfe in den Tun­neln, einige zer­störte U‑Bahnwägen, in denen man sich übri­gens pri­ma ver­steck­en kann, und 2 weit­ere soge­nan­nte M‑Com Sta­tio­nen. Wer hier mit Schrot­flinten und MGs in den Ver­sorgungs­gän­gen, und Scharf­schützengewehren in den größeren U‑Bahn Tun­neln unter­wegs ist, macht alles richtig.
Von der Benutzung von Taschen­lam­p­en zum Blenden der Geg­n­er rate ich meis­tens ab. Irgend­wie ziehen diese das Feuer eher auf sich, anstatt es zu ver­hin­dern. Wur­den die Sta­tio­nen zer­stört, geht es weit­er ins Erdgeschoss des Bahn­hofs. Das ist mein­er Mei­n­ung nach die schwierig­ste Phase der Karte. Es gibt 3 Zugänge — 2 Roll­trep­pen und eine nor­male Treppe. Dabei ist die Haup­troll­treppe total nut­z­los. Denn sie endet mit­ten im Raum, ohne irgen­deine Deck­ung. Bei der Benutzung der anderen Roll­treppe ist man durch die Wand davor bess­er geschützt, hat aber den Nachteil, dass man von dort nur rel­a­tiv schw­er an die M‑Coms rankommt. Am besten ist es, sich als Angreifer mit ein­er kleinen Gruppe hin­ter der Wand vor der Roll­treppe zu ver­schanzen, mit dem Großteil der Gruppe über die Seit­en­treppe zu kom­men und gle­ich nach rechts in den Flur zu biegen.
Die Karte endet in der Paris­er Innenstadt
Denkt daran, dass viele Wände zer­stör­bar sind, was sowohl die Deck­ung reduzieren kann, als auch neue Angriffs- und Zugriff­s­möglichkeit­en mit sich bringt. Auch sind Rauch­granat­en hier sehr hil­fre­ich. Wobei ich bish­er keine Ent­deck­en kon­nte. Die let­zte Phase find­et in der Stadt, direkt vor dem Bahn­hof statt. Es ist die ein­fach­ste Phase, da fast über­all Deck­ungsmöglichkeit­en zu find­en sind. Achtet als Angreifer ein­fach auf die Fen­ster in den Gebäu­den und das Ding ist geschaukelt.
Die Bal­ance
Das Sieg — Ver­lust Ver­hält­nis zwis­chen Angreifern und Vertei­di­gern ist eigentlich ziem­lich aus­ge­wogen. Auch unglaublich starke Waf­fen sind mir keine Aufge­fall­en. Auch wenn ich die UMP ziem­lich heftig finde. Was mich allerd­ings ärg­ert, sind die äußerst schwachen Hand­granat­en. Wenn diese 50 cm vor einem explodieren, ist das kein Prob­lem. Der Schaden ist min­i­mal. Davor weglaufen ist also nicht nötig, solange man sie nicht mit der Zunge erre­ichen kann. Auch die Klassen sind ziem­lich aus­ge­wogen. Jede Klasse hat so ihre kleinen Vorteile, welche sie in einem Team uner­set­zbar machen. Sei es ein Medi­pack, ein sta­tion­ier­bar­er Ein­stiegspunkt, Muni­tion­snach­schub oder Raketenwerfer.
Belo­bi­gun­gen und Fazit
Es gibt bei Bat­tle­field 3 für jeden Mist Abze­ichen. Sog­ar fürs Dumm-Rum­ste­hen und nichts machen gibts eins (das nen­nt sich Squad-Spawn). Ist Ansichtssache, ob es einem gefällt oder nicht. Mir wären ein paar Abze­ichen, für die man mal was anderes außer “erfol­gre­ich die richti­gen Tas­ten zu drück­en” machen muss, lieber gewe­sen. Anson­sten ist alles ziem­lich­er Stan­dard. Aber das Spiel selb­st ist großar­tig. Zwar gibt es noch ein paar grafis­che Bugs, oder die Tat­sache dass man nur im laufend­en Spiel in das Option­s­menü kommt und wieder aus dem Menü gewor­fen wird, sobald man stirbt, aber diese sind sicher­lich bis zum 27. ent­fer­nt wor­den. Ach­ja, jet­zt wo ich es erwähne, einen richtig nervi­gen Bug gibt es noch: Man kann sich nicht ein­er Wieder­bele­bung verweigern.

Nach­trag:
Ich ziehe meine Kri­tik bezüglich der Grafike­in­stel­lun­gen zurück. Anscheinend lassen sich die Ein­stel­lun­gen für die Beta nicht ändern.