So schnell war das Woch­enende vor­bei, nach gut 14 Stun­den Spielzeit, einem Sith Krieger auf Lev­el 5, einem Sol­dat­en auf 16 und einem Jedi auf 8 komme ich zu einem vor­läu­fi­gen Fazit.
Spielerisch gese­hen, ist SWTOR zumin­d­est in der Anfangsphase ein Top-Spiel. Die Präsen­ta­tion über das Dialogsys­tem funk­tion­iert bis auf ein paar Bugs her­vor­ra­gend. Gute Sprech­er, akzept­able Mimik und Gestik und nette Geschicht­en. Vielle­icht hät­ten die Unter­schiede zwis­chen den hellen und den dun­klen Dial­o­gop­tio­nen noch etwas gravieren­der aus­fall­en kön­nen. Und auch etwas mehr Humor bei den Antwort­möglichkeit­en wäre lohnenswert gewe­sen. In der jet­zi­gen Form hinkt das Sys­tem qual­i­ta­tiv noch etwas hin­ter Drag­on Age oder Mass Effect her, ist für ein MMO den­noch herausragend.
Blasterge­fechte machen mehr Spaß als erwartet
Löblich ist auch die Bere­it­stel­lung an Grup­pen­in­halte während der Lev­el­phase. Bis Lev­el 20 werdet ihr beim Questen immer wieder auf Gebi­ete stoßen, die nicht zu den Flash­points gehören, den­noch eine Gruppe von 2–4 Spiel­ern benöti­gen. Das erin­nert stark an Everquest und Clas­sic WoW. Wer sich keine Gruppe suchen möchte, kann zwar auch gemütlich ohne Gruppe weit­er­leveln, ver­passt aber einiges an Sto­ry, Gegen­stän­den und Spaß. Ger­ade die rel­a­tiv starken Welt­bosse und Elite-Gebi­ete belohnen Gruppenspieler.
Die Insze­nierung des Flash­points “TheEssels” ist gut gelun­gen. Auch wenn er mit teil­weise 60 Minuten für meinen Geschmack noch einen Tick zu lange ist, liegt optisch und spielerisch auf dem sehr guten Niveau der Rift Dun­geons. Ich hoffe doch, dass die anderen Flash­points diese Qual­ität beibehal­ten. The Essels haben wir übri­gens zu zweit gespielt (plus 2 Com­put­erges­teuerte Begleiter).
Das PvP schafft es bish­er allerd­ings nicht über den Durch­schnitt hin­aus. Die Spiel­prinzip­i­en sind (bis auf Hut­ten­ball) rel­a­tiv aus­ge­lutscht und die Kampfmechanik ist die Genre-Norm. Loben möchte ich hier allerd­ings die Tat­sache, dass man nach Kampfende nicht nur Erfahrungs- und PvP-Punk­te bekommt, son­dern auch in Form von Cred­its aus­bezahlt wird.
The Essels: Der erste Flash­point im Spiel
Das Spiel hat allerd­ings auch seine Schat­ten­seit­en. Die Per­for­mance ließ während der Betaphase stark zu wün­schen übrig. Damit meine ich noch nicht ein­mal die (unter diesen Umstän­den vol­lkom­men nor­malen) Server­lags, son­dern die Spielper­for­mance im All­ge­meinen. Skyrim auf hohen Details mit 40 FPS flüs­sig spie­len zu kön­nen, heißt gar nichts. Wer etwas über den min­i­malen Voraus­set­zun­gen von SWTOR lag hat­te regelmäßig Diashows. Selb­st Quad­core und High-Mid Grafikkarten Besitzer staunten nicht schlecht, wenn bei kleineren Schar­mützeln die FPS unter 20 sank. Auch wenn das Spiel bis Release noch etwas opti­miert wer­den wird und das Debug­ging Tool (fraß einiges an Ressourcen) im Hin­ter­grund abgeschal­ten sein wird, habe ich trotz­dem die Befürch­tung, dass das Spiel auf eini­gen Rech­n­ern nur mit starken Ein­bußen laufen wird.
Auch war die schiere Anzahl an Bugs ein klein wenig unge­wohnt. Man kon­nte keine 10 Minuten spie­len, ohne dass einem hier und da Kleinigkeit­en auffie­len. Nach 1 Stunde waren es schön größere Sachen und nach 3 Stun­den hat­te ich selb­st Abstürze oder Freezes. In 2 Wochen alle — zumin­d­est die extrem nervi­gen Bugs — weg zu bekom­men, schafft kein Entwick­ler­stu­dio mit nor­malen Arbeit­szeit­en. Ger­ade die Bugs beim Plün­dern und Sam­meln, beim Wech­sel der instanzierten Bere­ichen, beim Hän­gen im Dialog­bild­schirm und ein paar Spielabstürze.

Den­noch sehe ich dem Release in 2 Wochen mit Freude ent­ge­gen und hoffe, dass Bioware sich im Endgame ähn­liche große Mühe gegeben hat.