Stop and Go – MMOs

Jetzt mal Hand hoch: Wer hat denn hier schon alles ein MMO gespielt?
Jetzt mal Hand hoch: Wer hat denn hier schon alles mit einem MMO aufgehört?
Und jetzt mal Hand hoch: Wer hat denn hier schon alles danach wieder mit dem gleichen MMO angefangen?
Wieder einmal habe ich meine Karriere als Kapselpilot (Raumschiffpilot) in EVE an den Nagel gehängt. Wohlwissend, dass ich spätestens in einem dreiviertel Jahr wieder vorbeisehen werde.
Ich denke so etwas haben viele schonmal mit gemacht. Es ist ja schließlich auch häufig so, dass man seine alten Kamellen aus dem Spieleregal herausholt, um wieder eine Runde Baldurs Gate, Command and Conquer 2 oder Monkey Island zu genießen und dabei in Nostalgie zu schwelgen.
Interessanterweise ist die Rückkehr in ein MMO aber oft das genaue Gegenteil von Nostalgie. Man loggt sich nicht wieder ein, um sich verträumt an die alten Zeiten zu erinnern, sondern um zu schauen, wie sich das Spiel entwickelt hat. Vielleicht um eine neue Klasse auszuprobieren, sich die neuen Gebiete anzuschauen oder auch nur, um nachzusehen wie es der Gilde so geht – die einen natürlich mittlerweile schon längst rausgeworfen hat.
Das ist eben einer der Vorteile eines MMOs im Vergleich zu reinen Single- / Multiplayerspielen. Klar, wird der Vorteil schnell zum Nachteil, wenn das MMO mehr ein Stop als ein Go der Spieler beschwört und dann einfach die Server abgeschaltet werden. Aber das ist wie man so schön sagt: Berufsrisiko.
Aber jetzt mal Hand hoch: Wer hat denn schon alles ein MMO durchgehend über mehrere Jahre hinweg, ohne Pause, gespielt? Ich denke da werden nur recht wenige Hände hochgehen. 
Und genau das fände ich als Entwickler ein klein wenig frustrierend. Natürlich kommen jetzt wieder die ganzen Internet-Soziologen hervor und wollen einem erklären, dass unsere Welt soviel schnelllebiger geworden ist, sie werfen mit Vokabeln wie Konsumgesellschaft um sich und in einem Videospielforum verfasst dann wieder irgendein Mitvierziger einen “Heutzutage werden die Spiele sowieso auf Casualspieler ausgelegt und man bekommt alles ohne Arbeit in wenigen Tagen in den Arsch geblasen” – Beitrag und beide wollen wissen, dass das die Gründe für den rasanten Wechsel der Spiele ist.
Aber im Endeffekt läuft es doch aufs Gleiche hinaus: Gerade MMOs langweilen mit ihren gebetsmühlenartigen Vorgängen, die man 100 Stunden lang wiederholt, nur um sie dann nochmals 100 Stunden zu wiederholen. Was also hilfreich wäre – liebe Entwickler – wäre es dafür zu sorgen, dass mit Inhaltspatches nicht nochmal 100 Stunden derselbe Käse wiederholt wird, sondern die anfängliche Faszination des Neuen (welche einem bei jedem MMO-Start fesselt) wiedererweckt wird. Denn das ist meist die Hoffnung, der diejenigen hinterherlaufen, die nach längerer Pause mal wieder vorbeischauen.
Noch eine kleine Frage zum Schluss: Ich sehe selten Blogger über MMOs schreiben. Meist sind es Singleplayerspiele, über die berichtet wird. Hat das irgendwelche Gründe? Langweilt euch das Thema oder seid ihr einfach nicht so die MMO-Spieler?

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