Die berühmten DLC Kobolde

Wie bereits in meinem Beitrag zu Neverwinter Online halte ich eine überteuerte DLC-Politik für schädlich und anmaßend. Mindestens genauso anmaßend halte ich aber die Einstellung von manchen Spielern / Käufern, die tatsächlich der Meinung sind, DLC sollten grundsätzlich kostenlos angeboten werden und wer es nicht macht ist ein geldgeiler Kapitalisten-Publisher. Eine ähnliche Diskussion hatte ich vor einigen Tagen im Kommentarbereich des neuen Sim City erlebt, als Infos bekannt wurden, wonach EA / Maxis planen in Sim City einen Ingame-Shop bzw. DLCs wie in Sims zu etablieren.

Das Geschrei war natürlich wieder groß und immer wieder die gleiche Argumentation, dass man früher Inhalte umsonst bekommen hatte, dass DLCs nichts weiter sind, als Inhalte, die aus dem fertigen Spiel entnommen wurden. Gerade Letzteres hört man besonders dann, wenn bereits zu Release die ersten Kauf-Inhalte verfügbar sind.

Aber:
Wenn es parallel produziert und angeboten wird, heißt das nicht zwangsläufig, dass der einfache Käufer des Hauptprodukts um Inhalte beschissen wurde.
Es könnte auch genau so gut heißen, dass während am Hauptspiel gearbeitet wurde, Mitarbeiter nebenher noch an zusätzlichen Inhalten für Vorbesteller, Sammler und DLC Käufer gerarbeitet haben. Das kostet das Unternehmen Zeit und Geld. Wieso sollte man höhere Ausgaben in kauf nehmen, aber dafür keine Gegenleistung verlangen?

Ich meine, für mich als Spieler wäre es natürlich toll. Aber ich würde doch nie auf die Idee kommen, mich darüber zu beschweren, dass ich für 40 Euro kein Artbook und Soundtrack CD erhalte, wie die ganzen Käufer der 80 Euro Collectors Edition.
Wenn aber keine physischen Inhalte beiliegen, sondern digitale Inhalte „verkauft“ werden, dann müssen diese auch dem normalen Käufer kostenlos zugänglich gemacht werden? Wo ist denn da die Verhältnismäßigkeit?

Als ob bei der Herstellung digitaler Güter keinerlei Kosten entstehen würden, sondern nachts die berühmten DLC-Kobolde die Büros betreten und dort unentgeltlich Inhalte programmieren.

PS: Ich verteidige hier zwar die Tatsache, dass DLCs nicht nur kostenlos angeboten werden, aber nicht die Tatsache, dass viele DLCs ihr Geld nicht wert sind.

Aber wenn ich mir Inhalte kaufen kann, die mich selbst nach dem Durchspielen des Spiels um weitere duzend Stunden fesseln, wieso nicht? Und wenn diese bereits zu Release veröffentlicht wurden, muss ich wenigstens nicht die Zeit überbrücken, bis ich wieder Nachschub nach Beenden des Hauptspiels erhalte.

Aber auch hier gibts natürlich Ausnahmen. Nagelt mich nicht fest, aber ich glaube es war damals bei Assassins Creed 2 bei dem Publisher Ubisoft vor Release Anweisungen gegeben hatte, bestimmte Inhalte aus der Gold-Fassung des Spiels zu entfernen und diese später als DLC zu veröffentlichen, um mehr Gewinn zu erzielen. Das ist natürlich nicht in Ordnung. Was meint ihr?


Kommentare

2 Antworten zu „Die berühmten DLC Kobolde“

  1. Guter DLC ist halt die moderne Form des Addons von früher und sowas halte ich immer für eine gute Idee. Wer viel Spaß mit einem Spiel hatte, der freut sich, wenn er mit neuen Inhalten auf Basis der alten Technik/des alten Spiels die Zeit bis zum Nachfolger überbrücken kann. Den Abzock-DLC gibts natürlich auch, aber da muss man sich halt vorher etwas informieren und in den Fällen auf einen Kauf verzichten.

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