Was hab ich mich gefreut, als es hieß, dass Blizzard zum 20 Jährigen Jubiläum Ihres Diablo-Franchises das „alte“ Tristram aus Diablo 1 in Diablo 3 portieren würde. Inklusiver aller 16 Untergeschosse der Kathedrale und aller Bosskämpfe aus dem ersten Teil. Inklusiver einer Pixeloptik und inklusiver originaler Sounddateien. Klang auf dem Papier nach einer wirklich brillanten Idee. Und da das alles – anders als die kommende Retro-Klasse (Der Totenbeschwörer) kostenlos eingefügt wurde, hätten sich auch „Nicht Diablo 1 – Fans“ in den Bann des ersten Teils ziehen lassen können.
Was in der Theorie sehr viel her macht, scheiterte leider in der Umsetzung. Es heißt zwar, dass man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schaut, aber trotzdem bin ich doch stark enttäuscht. Auch wenn ich den Pixellook sehr erfrischend finde, mir das alte Interface und die musikalische Untermalung durch die originalen Soundtracks sehr gefallen haben, schafft es „The Darkening of Tristram“ nur ansatzweise Nostalgiegefühle in mir zu wecken.
Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach zu erklären: Blizzard griff beim Level- und Gegnerdesign bis auf sehr wenige Ausnahmen auf die Grafiken aus Diablo 3 anstatt die Grafiken aus Diablo 1 zurück. Das heißt, auch wenn man den Soundtrack von Diablo 1 hört, ein Diablo 1 Interface hat und ein Pixelfilter integriert wurde, kämpft man sich durch Diablo 3 Level und tötet Diablo 3 Gegner. Das Level und Gegnerdesign hat rein gar nichts mit dem ersten Teil zu tun, sodass man das Gefühl hat, dass man weiterhin Diablo 3 spielt anstatt einen Abstecher zum ersten Teil zu machen. Ehrlich gesagt, hätte ich es sogar wesentlich sinnvoller gefunden auf den Pixelfilter, die original Soundfiles und das Nostalgie-Interface zu verzichten und stattdessen die Originalschauplätze nachzubauen.
Selbst aus rein spieltechnischer Sicht – z.B. für Leute, die den ersten Teil nicht kennen – liefert „The Darkening of Trsitram“ kaum einen Mehrwert und ist eher mit dem Einhornlevel vergleichbar als mit längerfristigen, fesselnden Inhalten. Nach gut 60 Minuten hat man alle Bosse besiegt und ist bis ins 16. Untergeschoss vorgedrungen. Anschließend hat man nicht wirklich Gründe das original Tristram noch ein Mal zu besuchen. Hier hätte man ebenfalls definitiv mehr herausholen können. Immerhin gibts zum Schluss den Originalabspann aus Teil 1.
Nachfolgend ein kleines Video, damit ihr wisst was ich bezüglich Gegner- und Leveldesign meine:
Meine Frau meint:
Auch als jemand, der den ersten Teil nicht gespielt hat, habe ich mehr erwartet. Ich bin davon ausgegangen dass Diablo 1 quasi 1:1 in den 3. Teil übernommen worden wäre. Das war ja leider nicht der Fall. Das Leveldesign empfand ich als total mager und auch der Pixelfilter hat mich nicht so recht in Stimmung gebracht. Das einzige Highlight waren für mich die „Oldschool“Geräusche wie zum Beispiel das Knacken der Schatzkisten. Aber so wie ich das sehe hätte man auch vorhandene Inhalte wie zum Beispiel Schreine bzw. deren Buffs anpassen müssen da es sie in dieser Form im Originalspiel (Diablo 1) nicht gab.
Affilate-Link:
Die Battlechest (Diablo 3 + Reaper of Souls) kostet auf Amazon derzeit [amazon_link asins=’B01M319TBX‘ template=’PriceLink‘ store=’phinphinsde-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’5b5b9aaf-d7d3-11e6-8082-a12932927558′]
Schreibe einen Kommentar