Wer also nicht unbedingt Grafikbomben, Sequels oder Spiele mit Spielzeiten jenseits der 50 Stunden erwartet, der kann in der Indie-Gaming-Szene definitiv glücklich werden. Allerdings bekommen die Indie-Entwickler mit steigender nachfrage und steigendem Angebot mehr und mehr Probleme.
Das Crowd Funding läuft folgendermaßen ab: Ein Entwicklerstudio stellt seine Idee der Öffentlichkeit vor. Garniert sie häufig mit ein paar Grafiken oder Konzeptzeichnungen und bittet die Öffentlichkeit um spenden. Hält die Öffentlichkeit das Projekt für spendenwürdig, dann kann jeder einen freiwilligen Betrag spenden, um das Projekt zu unterstützen. Bei den meisten Crowd Funding Portalen wie Kickstarter.com legen die Projektorganisatoren zuvor einen bestimmten Betrag fest, den sie benötigen um das Projekt zu verwirklichen. Ist dieser Betrag erreicht, gehen die Arbeiten los.
In der Theorie sollen so die kleinen Entwicklerstudios in ihrer Innovationslust gestärkt werden. Aber wie so oft, hat die Theorie die Rechnung ohne die Praxis gemacht. Denn viele Spieler sehnen sich weniger nach echten Neuerungen, sondern vielmehr nach der guten, alten Zeit. Ihr wisst schon, die Zeit in der die Spiele noch cool waren. Was das mit Crowd Funding zu tun hat? Ganz einfach: Es werden nicht mehr nur diejenigen gefördert, die neue Ideen in die Gaming-Szene mit einfließen lassen möchten, sondern besonders diejenigen, die eine Fortsetzung zu irgendwelchen alten (und populären) Schinken hervorbringen möchten. Unabhängig davon, ob es sich um ein kleines 5 Mann Entwicklerstudio handelt, oder um eine 70 Mann starke Firma. Das führt die ursprüngliche Idee des Crowd Fundings natürlich ins Absurde. Da es fortan nicht mehr als rein kreativer Motor der Spieleindustrie fungiert, sondern nun auch Teil der Finanzbeschaffung einer komplett durchkommerzialiserten Firma eines großen Publishers sein könnte.
Zählt zu den populärsten Indie-Spielen: Limbo |
Wohin das Ganze aber wirklich leitet, werden wir wohl erst in ein paar Jahren beurteilen können. Aber auch mein Beitrag beim Durchlesen etwas pessimistisch gestimmt hat, so wurde vor einigen Tagen eine neue Hoffnung für die Indie-Szene angekündigt: Steam-Greenlight. In wie weit es die Entwicklung der kleineren Titel ankurbeln kann, werdet ihr allerdings erst im nächsten Artikel zum Thema „Indie-Spiele“ erfahren.
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