Bevor ich jet­zt auf die Details der bei­den Spiele einge­he, muss ich sagen, dass es sich sowohl bei Torch­light II als auch bei XCOM um großar­tige Spiele han­delt. Nicht nur, weil sie liebevoll und durch­dacht gestal­tet sind, son­dern beson­ders deswe­gen, weil ich keinen Meter damit gerech­net hätte, dass ich in bei­den soviel Spaß haben würde. Nichts desto trotz muss ich mich ja für eines von bei­den entschei­den — war ja schließlich meine Auflage 😉

Ange­fan­gen hat­te ich mit Torch­light II, da die Erin­nerung an den Vorgänger noch einiger­maßen präsent gewe­sen ist, und ich somit nicht Gefahr laufen musste, am Kopf kratzend vor dem Bild­schirm zu sitzen, weil ich keine Ahnung habe, was ich tun soll und worum es über­haupt geht; Wobei das bei dem Spiel­prinzip meist ziem­lich selb­sterk­lärend ist.
Wie bei allen Rol­len­spie­len und natür­lich auch bei den Pseudorol­len­spie­len, geht es erst ein­mal darum sich ne Klasse auszusuchen. Ich hab mich für den Inge­nieur entsch­ieden. Schön ist, dass man seinen Charak­ter zumin­d­est etwas per­son­al­isieren kann. Haut­farbe, Frisur, Gesicht, Haar­farbe und das Pet lassen sich mod­i­fizieren — wenn auch nur mit wenig Alter­na­tiv­en. Das ist aber immer­hin mehr als in den meis­ten Konkur­renten. Beson­ders gelun­gen fand ich hier die ver­schiede­nen Pets, die jede Klasse zur Auswahl hat und die bekan­ntlich mitkämpfen oder für ihr Herrschen in der Stadt han­del betreiben. Von ein­er Bull­dogge über einen Falken bis hin zu einem Frettchen ist alles dabei. Und dazu noch beson­ders liebevoll designt.
Über­haupt gefällt mir der Grafik­stil beson­ders gut. Klar, es ist kein Cry­sis im Hack&Slay For­mat, aber bis auf ein paar ver­wasch­ene Tex­turen, passt die Grafik und sollte nur diejeni­gen stören, die mit Comic­grafik rein gar nichts anfan­gen kön­nen. Wer jet­zt aber meint, die spar­tanis­che Grafik würde der Über­sicht gut tun, irrt gewaltig. Ger­ade wenn im späteren Spielver­lauf ganze Geg­n­er­hor­den auf einen zu zu stür­men, sehe ich außer Explo­sio­nen, Blut­fontainen und auf­platzende Kadav­er gar nichts mehr. Ob mein Charak­ter über­haupt noch am Leben ist, erkenne ich meist erst nach dem Kampf. Denn die Gesund­heit­sanzeige ist ähn­lich wie in Dia­blo im linken unteren Bild­schirm­rand. Das Kampfgeschehen find­et aber in der Mitte statt und wenn man noch auf geg­n­er zie­len oder Geschossen auswe­ichen muss, bleibt kaum Zeit eine Sekunde zu investieren, um den Gesund­heit­szu­s­tand des Charak­ters zu überprüfen.
Die Demo ging gut 70 Minuten und hat eine Menge Spaß gemacht. Die Klassen spie­len sich sehr inter­es­sant und je nach Tal­en­taus­rich­tung auch stark unter­schiedlich. Was mich allerd­ings (wie immer im Hack & Slay Bere­ich) sehr trau­rig stimmt, ist die Tat­sache, dass irgend­wie kein Spie­len­twick­ler lust darauf hat, das Genre weit­erzuen­twick­eln. Seit unge­fähr 16 Jahren mach ich Jahr für Jahr das Gle­iche. Es entste­ht zwar auch immer wieder die Sam­mel­sucht oder der Wille den Charak­ter zu per­fek­tion­ieren, ob mich das aber länger als 2 Wochen glück­lich macht? Beson­ders, weil ja auch seit 16 Jahren die gle­ichen Nachteile mit­geschleppt wer­den: Schlechte Sto­ries, lang­weilige Bosskämpfe, durchwach­sene Präsen­ta­tion und (mit­tler­weile Pseu­do­dy­namis­che-) Schlach­levels… Mal sehen.  Jet­zt ste­ht erstein­mal die XCOM Demo zum Test bereit.