Wiedere­in­mal eine Sit­u­a­tion, in der wir Spiel­er gerne in ein­er Zwick­müh­le steck­en. Nahezu zeit­gle­ich kom­men mehrere heißer­wartete Titel auf den Markt. In meinem Fall han­delt es sich um das (hof­fentlich) Old­school-Strate­giespiel X‑COM: Ene­my Unknown und das (hof­fentlich) Oldschool-Hack&Slay Torch­light II. Aber da die bei­den Entwick­ler­stu­dios gnädig waren, haben sie für bei­de Spiele eine Demo veröf­fentlicht, mit deren Hil­fe ich entschei­den werde, welch­er der bei­den Titel vor­erst auf mein­er Fest­plat­te lan­den wird.

Dabei gilt es natür­lich alle Vor- und Nachteile dieses selt­samen Ver­gle­ich­es miteinan­der abzuwä­gen. Torch­light II besitzt natür­lich einen Preisvorteil. 20 Euro für das Hack&Slay, während man für XCOM fast 50 Euro auf den Tisch leg­en muss. Klar, wenn ich in den näch­sten 2 Wochen XCOM vorbestellte, bekomme ich neben ein paar Ingamegrafiken und den oblig­a­torischen — total unnützen- Team Fortress 2 Mützen immer­hin Civ­i­liza­tion V geschenkt. Blöd nur, dass ich das schon seit über einem Jahr besitze und ich es höch­stens zum Tausch anbi­eten kön­nte. Ander­er­seits muss ich auch zugeben, dass mich Torch­light 1 etwas ent­täuscht hat­te. Das Geg­n­erde­sign und die Klassen waren zwar rel­a­tiv nett, aber das Spiel kon­nte mich man­gels Mul­ti­play­er, lang­weiligem Mapde­sign und mauer Insze­nierung nicht mehr als 10 Stun­den fes­seln. Zu wenig für ein Hack&Slay — auch wenns nur 5 Euro kosten würde.
Der Vorgänger XCOMs hinge­gen, und damit meine ich nicht den komis­chen Käse mit der 3D Grafik, der in den let­zten 10 Jahren erschienen ist, son­dern das Spiel, auf das sich der jet­zige Teil bezieht (näm­lich UFO: Ene­my Unknown bzw. Ter­ror from the deep), hat mich regel­recht viele Nächte vor den Mon­i­tor gefes­selt. Also ein klas­sis­ch­er Start­bonus für das Alien-Spiel.
Wer sich jet­zt am Kopf kratzt, weil er den Namen UFO, Ene­my Unknown oder die XCOM Truppe noch nie gehört hat, hier eine kleine Erklärung:
In Ene­my Unknown geht es darum, dass eine Eli­teein­heit / Organ­i­sa­tion namens XCOM damit beauf­tragt wurde, feindliche, extrater­restriche Inva­soren abzuwehren. Dafür erhal­ten sie von den Vere­in­ten Natio­nen Finanzmit­tel, mit deren Hil­fe sie Stützpunk­te aus­bauen, Fahr- und Flugzeuge kaufen, Forschung betreiben und Sol­dat­en anheuern und aus­bilden. Ver­ständlicher­weise ist die Höhe der Finanzhil­fen davon abhängig, wie gut man darin ist, Aliens zu jagen und zur Strecke zu bringen.
Das erst­mal im Groben und Ganzen. Wenn ich jet­zt auf jedes Detail einge­hen würde, hätte ich kaum noch Stoff für meinen Test­bericht zur Demo. Wobei ich hier gehört habe, dass die Demo nur 2 Tuto­rialmis­sio­nen bein­hal­tet. Keine Ahnung, wieviel die vom Spiel zeigen — wir wer­den es sehen.
Torch­light II dürften wohl die meis­ten ken­nen: Ein nettes Hack&Slay in der Indie-Vari­ante mit Comi­clook und ein paar net­ten Ideen. Mal abge­se­hen davon, dass mir das typ­is­che 08/15 Presseeschwafel von wegen “das bessere Dia­blo 3” schon seit ein­er Woche auf die Ner­ven geht, wird es den­noch so sein, dass viele Leute, die von Dia­blo 3 ent­täuscht waren, wohl zu Torch­light II greifen wer­den. Und dann kann man wieder die erste Phase des WoW-Killer-Phänomens begutacht­en: Tausende haben einen Titel (zb. Dia­blo 3) 150 Stun­den gesuchtet und keine Lust mehr auf das Spiel. Sie schauen sich nach einem Konkur­ren­zpro­dukt um und spie­len dieses die ersten 10 Stun­den. Dann stellen sie  fest, dass das Spiel Spaß macht und sie laufen in allen möglichen Foren, Lets Plays und Kom­mentaren auf, wie toll das neue Spiel ist und wie scheiße das alte Spiel (zb. Dia­blo 3) doch war. Ich mein klar, 10 Stun­den Spaß sind viel mehr wert als 150 Stun­den Spaß. Deswe­gen muss das 10 Stun­den Spiel ein­fach bess­er sein… Und das Ende vom Lied: Nach 20–30 Stun­den lan­det das neue Spiel in der Regel in der Ecke. Und man kommt reumütig wieder zurückgekrochen.