Nostalgie: Akte X – Was für Trottel

Die 90er Jahre. USA. Wieder einmal gibt es einen Mordfall. Wieder einmal gibt es kaum Hinweise auf den Täter. Nach bereits 90 Sekunden ist es klar: Die Aliens waren es. Tiere aus dem Zoo entführt? Aliens! Sexualmorde? Aliens! Feuer im Wald? Aliens! Abstürzender Fahrstuhl? Alie… halt, nee… das war ein Supercomputer. Aber trotzdem, wirkte die Serie damals schon recht lächerlich. Ich finds cool, wenn Aliens die Bösewichte sind. Wenns etwas düsterer zugeht und die Protagonisten gegen einen übermächtigen Feind kämpfen. Aber der Feind ist nicht deswegen so stark, weil er Tarnkappen, Laserwaffen und Teleporter benutzt, sondern weil mit Dana Scully und Fox Mulder so ziemlich die unfähigsten Ermittler in der Geschichte des Krimis am Werk sind.

Ein unfreiwillige Komödie

Die ganze Serie wirkt so, als hätte man nur auf David Duchovny und Gillian Anderson zurückgegriffen, weil Mister Bean die Verkörperung einer Doppelrolle abgelehnt hat. Denn die typische Akte X Folge läuft folgendermaßen ab:

1. Der Mord geschieht.
2. Szenenwechsel zu Mulder und Scully, die die Leiche begutachten.
3. Nach 10 Sekunden Begutachtens – ach was sag ich? – schon bevor der Mord geschieht, ist für Mulder die Sache klar: Ein Alien wars.
4. Scully und Mulder zanken sich, weil Scully eher an eine wissenschaftlichere Theorie glaubt.
5. Nichts destotrotz kommen die beiden dem Mörder – einem Alien – auf die Spur.
6. Sie stellen das Alien in einer heruntergekommenen Lagerhalle in irgendeiner amerikanischen Großstadt.

Anmerkung: Mulder und Scully sind bewaffnete, gut ausgebildete FBI Agenten

7. Sie fordern keine Verstärkung an, sondern gehen alleine in die finstere Lagerhalle. Sie teilen sich sofort auf.
8. Mulder wird, trotz gezogener Waffe, von einem unbewaffneten Alien K.O. geschlagen.
9. Scully wird, trotz gezogener Waffe, von einem unbewaffneten Alien K.O. geschlagen.
10. Mulder kommt zu sich, nimmt die Verfolgung auf und stolpert dabei über die bewusstlose Scully.
11. Beide rappeln sich wieder auf und setzen die Jagd auf das flüchtige Alien fort.
12. Scully bleibt mit ihrem Mantel an einem Haken hängen, während Mulder in den Raum mit dem Alien stürmt.
13. Mulder zieht die Waffe feuert aber nicht.
14. Das Alien teleportiert sich. Danach stößt Dana dazu und glaub Mulder kein Wort.

Und dieses Schauspiel dann über 200 Folgen lang. Bei soetwas bekomme ich auch übernatürliche Schmerzen im Kopf. Aber hey, Kult ist es trotzdem. Auch wenn ich die Serie als Kind nie so idiotisch in Erinnerung hatte. Vielleicht sind wird heutzutage zu CSI, Castle, Closer, Sherlock verwöhnt, aber konnte man die zwei Bundesagenten denn wenigstens damals ernstnehmen? Lag es vielleicht an der Kultur der 90er, dass man solche idiotischen Charaktere ausgewählt hat? Andererseits, Columbo stammt aus den 60er und lief fast 40 jahre lang. Und der Typ war damals schon eine kompetente, coole Socke. Nicht solche Turnbeutelvergesser wie die zwei vom FBI.


Kommentare

Eine Antwort zu „Nostalgie: Akte X – Was für Trottel“

  1. Avatar von Antijunge
    Antijunge

    Ich habe mir einige Folgen, sogar fast die meisten nochmal versucht anzuschauen. Es ging nicht!

    Akte x ist so ziemlich das mieseste was die TV-Landschaft zu bieten hat(te). Für meinen Geschmack. Unfassbar schlechte Ideen, unfassbar schlecht umgesetzt. Das einzig mysteriöse an der Serie ist, wie das so ein Erfolg sein konnte damals!

    Low Budget Produktionen wie Outer Limits waren dagegen ein Hammer. Oder Twilight Zone noch in Schwarz/Weiß dagegen genial.

    Zumal ich Mulder (Scully eigentlich auch) heute auch als extrem unsymphatisch empfinde. Der eine trotzig, aktionistisch und belehrungsresitent wie ein Kind, die andere ständig den Mund offen wie ein Fisch, den einzigen Gesichtszug den sie wirklich beherrschte.

    Grauenvoll bis auf wenige Folgen.

    Schöne Grüße

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