Vor eini­gen Monat­en wurde Pet­ro­glyphs neustes RTS-Spiel “8‑Bit Armies” noch groß­mundig von der Presse damit bewor­ben, dass es in die Fußstapfen alter Klas­sik­er wie West­woods Com­mand and Con­quer tritt. Das sind dann meist die Worte, die bei mir die Pawlowschen Reflexe aus­lösen, da die C&C Rei­he für mich immer noch zu den besten RTS-Rei­hen gehört.

Großer Erfolg und gute Kritiken auf Steam…

Da 8‑Bit Armies nur für rund 15 Euro bei Steam zu haben war, habe ich dementsprechend zeit­na­he nach dem Release zugeschla­gen. Das tat­en offen­sichtlich viele Andere auch, denn Pet­ro­glyph schien wirk­lich über­rascht über den Erfolg des Spieles zu sein. Die Entwick­ler kündigten kurz nach dem Steam-Release auch übereiffrig kosten­lose Inhalte für die näch­sten Monate an, während in der Presse immer mehr Redak­tio­nen auf das Spiel aufmerk­sam wurden.

… die ich nicht nachvollziehen kann

Let­z­tendlich muss ich sagen, dass das Spiel trotz des gün­sti­gen Preis­es kaum das Geld wert war. Denn es kommt lei­der nicht im Ent­fer­n­testen an die wirk­lichen Genre-Größen ran. Wed­er an die alten Com­mand and Con­quer Spiele noch an aktuelle Titel wie Star­craft. Jet­zt kann man natür­lich sagen, dass ein kleines Spiel für 15 Euro das auch gar nicht vor hat­te. Aber trotz der 15 Euro habe ich nicht das Gefühl, dass das Spiel auf irgen­deine Art und Weise etwas Beson­deres liefert. Das Spiel ist lei­der sehr belanglos.

Grund dafür ist, dass das Spiel die Ele­mente, die ein RTS aus­machen, der­maßen aufs nötig­ste herun­ter­bricht, dass dabei kaum Spielspaß aufkommt.

Man hebt inner­halb weniger Minuten seine Basis aus dem Boden, küm­mert sich um den Ressourcen-Nach­schub in Form von Öl-Raf­finieren und pro­duziert anschließend massen­weise Trup­pen, die man dem Geg­n­er größ­ten­teils hirn­los ent­ge­gen­wirft. Auch wenn sich das Spiel hier sog­ar flot­ter / hek­tis­ch­er als Star­craft 2 spielt, entste­ht der Anspruch nur dadurch, dass es auf höherem Schwierigkeits­grad knappe Zeitlim­its gibt und der Geg­n­er einem eben­falls hun­derte Ein­heit­en entgegenwirft.

8-bit-armies

Meist kann man die Run­den alleine dadurch gewin­nen, schnell eini­gen Raf­fine­r­ien zu erricht­en und den näch­sten 15 Minuten hun­derte Trup­pen zu rekru­tieren, um damit den Geg­n­er zu überrennen.

Viel mehr Inhalt bietet das Spiel lei­der kaum. Man klap­pert mit dieser Tak­tik Mis­sion für Mis­sion ab und schal­tet dadurch neue Trup­pen­typen oder Gebäude frei. Der Schwierigkeits­grad hat dabei Auswirkun­gen auf die Mis­sion­sziele. So wird das Zeitlim­it enger oder man muss ver­suchen auf die Ver­wen­dung bes­timmter Trup­pen­typen zu verzicht­en. Es gibt keine Intros, keine span­nen­den Mis­sio­nen, Sto­ry oder beson­dere Fähigkeit­en der Einheiten.

Bei Release gab es ger­ade mal eine einzige Frak­tion. Mit­tler­weile wurde eine zweite Frak­tion — die Guardians — nachgeliefert, die sich fast genau­so spielt. Im Mul­ti­play­er ist die Frak­tion kosten­los. Die Kam­pagne der Guardians-Frak­tion kostet aber zusät­zlich 4 Euro. Zusät­zlich dazu hat Pet­ro­glyph das gle­iche Spiel nochmals unter dem Namen 8‑Bit Hordes auf Steam veröf­fentlicht. Kosten­punkt hier: eben­falls 15 Euro auf Steam.

8-bit-armies guardians

Warum zum Teufel, hat man die Fan­ta­sy-Frak­tio­nen nicht in 8‑Bit Armies inte­gri­ert? Warum ver­langt man nochmals 15 Euro für das gle­iche Spiel mit anderen Mod­ellen? Selb­st die Sounds und bes­timmte Objek­te wur­den 1:1 aus Armies direkt in Hordes über­nom­men. Das Spiel und dessen Finanzierung machen auf mich einen sehr durchwach­se­nen Eindruck.

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