Stranger Things

Schlaflose Nächte dank Stranger Things

Nachdem ich im Alter von 9 durch Zufall mal Alien 2 im Fernsehen gesehen hatte, konnte ich wochenlang nicht richtig schlafen und hatte teilweise bis zu meinem 18. Lebensjahr Albträume über das Giger Xenomorph. Seitdem hatte mich eigentlich kein Monster mehr so wirklich um den Schlaf gebracht. Meist lag es noch nicht mal daran, dass Monster-Designer es nicht mehr vermocht haben, ihren Monstern ein unheimliches Aussehen zu verpassen. Es lag einzig und alleine daran, dass die Autoren und Regisseure es nicht geschafft haben, in ihren Filmen und Serien für eine bedrohliche und gruselige Stimmung zu sorgen.

Genau dieses Dilemma hatte ich ja bereits vor zwei Jahren in meinem Artikel „Einer der besten Monsterfilme“ angesprochen.

Um es kurz zu machen: Die Netflix Serie „Stranger Things“ hat es nach gut 13 Jahren geschafft, dass ich zumindest für ein paar Tage wieder mit einem mulmigen Gefühl ins Bett ging. Die Paranoia war sogar so groß, dass ich selbst die Schlafzimmerwand als Bedrohung empfunden hatte. Aber worum geht es in Stranger Things eigentlich?

—————!Achtung Spoiler!——————

Stranger Things dreht sich um das Verschwinden mehrer Personen  in einer US-Kleinstadt anfang der 80er. Anders als in Akte X findet die Erzählung aber nicht nur aus Sicht der Ermittler statt. Stattdessen verfolgt man ebenso die Geschichte der Freunde und Familienmitglieder der Verschwundenen, die sich eigenhändig auf die Suche machen. Darunter eine Dungeons and Dragons Gruppe von Fünftklässlern. Ein paar Teenager. Der Mutter eines entführten Kindes. Und von „Elfie“, einem mysteriösen Kind, dass die Gruppen bei der Suche unterstützt.

Die einzelnen Handlungsstränge verlaufen die meiste Zeit parallel. Hin und wieder gibt es allerdings auch Berührungspunkte und im Staffelfinale ziehen letztendlich alle an einem Strang. In den 8 Folgen der ersten Staffel nimmt die Geschichte von Folge zu Folge mehr Fahrt auf, weil immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen. Nach einer Weile geht es nicht mehr nur um ein verschwundes Kind, sondern um einen Haufen verschwundene Personen. Um Auftragsmorde. Um die Men in Black, geheime Experimente, die Sowjet Union, Dimensionswanderer und Telekinese.

Stranger Things hat hier drei ganz große Besonderheiten, die die Serie massiv aufgewertet haben.

1. Das 80er Jahre Setting
An allen Ecken und Kanten wird man mit den 80er konfrontiert. Sei es die Synthi-Musik-Stücke, die regelmäßig im Hintergrund abgespielt werden, die Originalhits aus den 80er, die in der Serie gelegentlich im Radio gespielt werden, oder die Mode der Statisten. All das hat die Serie so hervorragend in Szene gesetzt, wie es bisher nur Filme wie Tron geschafft hatten.

2. Nerds als Hauptprotagonisten
Ein Hauptfokus der Geschichte liegt auf der Dungeons and Dragons Gruppe der Knirpse. Und auch wenn diese wohl kaum älter als 12 sind, kennen die sich in der Nerdszene hervorragend aus. Das hat zur Folge, dass es allerhand Herr der Ringe Zitate, Dungeons and Dragons Anekdoten oder Star Wars Anspielungen gibt. Und das ist was ganz Tolles!

3. Die Inszenierung des Monsters
Auch wenn sich die Geschichte letztendlich um das Monster dreht, bleibt es die meiste Zeit im Hintergrund. Bis auf die letzten Folgen, bekommt man das Monster eigentlich kaum zu Gesicht. Höchstens ein paar schwarze Schatten, die über den Bildschirm huschen. Gleichzeitig fallem ihm immer mehr Menschen zum Opfer. Und auch wenn im Laufe der Staffel immer mehr Details über dessen Fähigkeiten bekannt werden, wird die ganze Geschichte und der Ursprung des Monsters nie ganz aufgeklärt. Dadurch spielt sich der Horror wieder im Kopf des Zuschauers ab und nicht auf der Leinwand. Deswegen funktioniert die „Grusel“-Komponente im Stranger Things hervorragend.


Kommentare

2 Antworten zu „Schlaflose Nächte dank Stranger Things“

  1. Hmm ..das klingt nach was, das ich anschauen sollte 😀 trotz Grusel-Faktor …

  2. Eine der besten Serien welche ich in der letzten Zeit gesehen habe, abgesehen davon das mich das Setting der 80er direkt abgeholt hat, Freunde von Explorers, den Goonies, E.T., Super 8 und Akte X werden sich sofort wohlfühlen. Der Cast ist auch toll gewählt und die Musik tut den Rest.

    Ich freue mich auf die zweite Staffel.

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