Da meine Frau let­zte Woche fre­itags eine Tup­per­par­ty ver­anstal­tet hat­te und unsere Tochter die Hälfte des Woch­enen­des bei meinen Schwiegerel­tern oder schlafend ver­bracht hat­te, kon­nte ich mich ganz meinem Hob­by wid­men. Der Zeit­punkt war auch deswe­gen recht prak­tisch, weil let­ztes Woch­enende die Open Beta von Ghost Recon: Wild­lands lief und ich mir vor Kurzem Halo Wars 2 gekauft hat­te. Außer­dem habe ich zusam­men mit mein­er Frau ein biss­chen Divin­i­ty: Orig­i­nal Sin im Koop gespielt.

Natür­lich habe ich zu allen drei Titeln ein biss­chen was zu erzählen, deswe­gen gibts jet­zt wieder eine Ladung Kurzreviews.

Ghost Recon: Wildlands

Generell bin ich ja meist kein großer Fre­und von Open World Spie­len. Die lan­den meist nach rund 10 Stun­den in der Ecke, weil viele Quests zu gener­isch sind und ich sel­ten Lust drauf hab, die Karte abzu­grasen um irgendwelche “col­lectibles” einzsam­meln, damit ich irgen­deinen unnöti­gen Erfolg dafür erhalte. Damit mich das Open World Spiel überzeu­gen kann, brauch es meist entwed­er eine extrem tolle Geschichte (Witch­er 3, The Divi­sion) oder eine wirk­lich dichte und authen­tis­che Atmo­sphäre (Skyrim) oder ein Game­play, bei dem ich mir nicht vorkomme als würde ich nur Check­lis­ten bis zum Abspann abhaken.

Ghost Recon: Wild­lands schafft allerd­ings lei­der gar nichts davon. Es leis­tet sich zwar keinen riesen Patzer, der das ganze Spiel run­terzieht, dafür macht es allerd­ings auch nichts so unglaublich toll, dass ich es weit­erempfehlen würde. Die Sto­ry und Charak­tere sind auf 08/15 Niveau. Nichts was wirk­lich aus der Masse her­vorsticht. Für die nötige Atmo­sphäre man­gelt es mir noch etwas an Authen­tiz­ität. Ich erledi­ge Quests, um Punk­te zu sam­meln und meine Charak­tere aufzurüsten. Über­falle Kon­voys, stürme Mil­itär­basen oder schalte Dro­gen­barone aus. Wirk­lich Fol­gen hat das keine (außer dass die Quest dann erledigt ist und die näch­ste auf­ploppt). Die Spiel­welt reagiert (bis auf wenige Aus­nah­men) so gut wie gar nicht auf meine Aktio­nen. Da geht viel Stim­mung flöten erst recht auch denn, wenn man die strun­z­doofe und deswe­gen nicht her­aus­fordernde KI betrachtet.

ghost recon wildlands fire

Den größten Fehler — falls man das so beze­ich­nen mag — macht das Spiel aber beim Fahr- und Kampf­sys­tem. Alle Fahr- und Flugzeuge in Wild­lands steuern sich wie Boote. Also extrem schw­er­fäl­lig. Das ist wirk­lich beson­ders grausam, wenn man mal in einem Hub­schrauber sitzt. Oder in einem Gelän­dewa­gen die vie­len Ser­pen­ti­nen hochfährt. Aber auch beim Kampf­sys­tem kann das Spiel nicht wirk­lich punk­ten. Das Spiel ist schon Solo auf höherem Schwierigkeits­grad kaum eine Her­aus­forderung, weil die Geg­n­er ein­fach unfähig sind. Sie reagieren nicht auf Leichen ihrer Kam­er­aden. Ich kann am hel­licht­en Tag ein­fach in Mil­itär­basen spazieren, solange nie­mand direkt am Tor ste­ht und das selb­st wenn 100 Meter weit­er Scharf­schützen auf Wachtür­men postiert sind. Wieso um Him­mels Willen haben die Entwick­ler hier­für nicht ein­fach Splin­ter Cell als Grund­lage genommen?

Halo Wars 2

halo-wars-2-1

Aber kom­men wir zu den eher angenehmeren The­men. Halo Wars 2 macht vieles richtig. Die Sto­rypräsen­ta­tion ist gelun­gen. Es gibt einen Kam­pag­nen-Koop. Und ich mag die Idee, dass man ver­schiedene Gen­eräle mit unter­schiedlichen Ein­heit­en und Fähigkeit­en spie­len kann. Generell bin ich ein großer Fan vom Halo Universum.

Natür­lich hat auch Halo Wars 2 seine Schat­ten­seit­en. Nor­maler­weise bin ich z.B. kein beson­ders großer Fre­und davon, wenn man keinen freien Basen­bau hat. Ger­ade auch deswe­gen, weil ich jemand bin, der sich gerne hin­ter Vertei­di­gungsan­la­gen ver­steckt. Bei Halo Wars ist der fest­gelegte Basen­bau aber noch verkraft­bar. Auch nicht so toll ist die Tat­sache, dass das Mulit­play­er­spiel derzeit noch nicht so gut funk­tion­iert, und es bei mehr als 3 Spiel­ern größ­ten­teils erhe­bliche Lags gibt.

Auch manche Mul­ti­play­er­mo­di wie der Blitz- oder der Fes­tungs-Modus finde ich nicht so toll, weil sie noch sehr undurch­dacht sind und bere­its nach 2–3 Minuten der Sieger fest­ste­ht. Halo Wars 2 hat generell ein riesen Prob­lem mit Snow­balling. Hat ein Team Ober­wass­er hat das unter­legene Team eigentlich keine Möglichkeit­en mehr, den Rück­stand aufzu­holen. Nichts­destotrotz kann ich das Spiel ger­ade für Koop-Fans empfehlen.

Divinity: Original Sin

Divinity Original Sin

Meine Frau wollte mal ein klas­sis­ches Rol­len­spiel spie­len. Da es ja seit let­ztem Jahr mit der Enhanced Edi­tion von Divin­i­ty: Orig­i­nal Sin ein her­vor­ra­gen­des und aktuelles Beispiel für ein klas­sis­ches RPG gibt, hat sie sich das Spiel eben­falls zugelegt, damit wir es gemein­sam im Koop Spie­len können.

Das funk­tion­iert auch erstaunlich gut, was beson­ders dem tollen Kampf­sys­tem geschuldet ist. Allerd­ings gibts auch ein paar Dinge, die ger­ade im Koop etwas nervtö­tend sind. Wer das Spiel selb­st gespielt hat, weiß, dass man anfangs direkt in eine Stadt kommt, die als Questhub dient. Man ist dann erst­mal 1–2 Stun­den damit beschäftigt die Stadt zu erkun­den und Dialoge durchzule­sen. Das emp­fand ich ger­ade im Koop dann doch etwas zu trock­en und war hin­ter­her froh, dann endlich draußen in der Wild­nis zu sein und zu kämpfen.

Anson­sten bin ich mal ges­pan­nt, was uns son­st noch erwartet. Und vielle­icht holen wir uns anschließend noch den zweit­en Teil. Aber jet­zt hat erst­mal die Switch Vorrang.