Fake-Kommentare. Ernsthaft?

Alle paar Woche stöbere ich ein paar Blogs durch, auf denen Blogger Tipps für andere Blogger geben, um beispielsweise die Artikel zu verfeinern, mehr Besucher anzulocken oder die Besucher zum Kommentieren anzuregen. Natürlich ist das für mich als Mitblogger äußerst interessant. Schließlich habe ich ein Interesse daran meine Artikel zu verbessern. Ich habe ein Interesse daran die Besucherzahlen zu steigern. Und ich möchte möglichst viele Leser zum Kommentieren anregen.
 

Kommentare – Die Essenz eines Blogs

Gerade letzteres halte ich für besonders wichtig. Denn ein Blog benötigt Feedback und Teilnahme, um sich verbessern zu können. Besonders bei Spieletests ist allerdings die Teilnahme erfahrungsgemäß in Form von Kommentaren äußerst eingeschränkt. Das kann ich auch in gewisser Weise nachvollziehen, da Tests einfach nicht so sehr zum Nachdenken und zur Meinungsäußerung anregen, wie etwa ein emotionaler Beitrag zur verstorbenen Oma. Oder aber das Thema des Tests (also das getestete Produkt) nicht so viele Leute anspricht, wie die klassische Alltagssituation: Schlangen im Supermarkt.
 
Aber es kann durchaus frustrierend sein, Stunden in einen Beitrag zu investieren und danach keinerlei Resonanz zu bekommen, wie Kollege Pats von gamesandotheraccidents letzte Woche festgestellt hat.
 
Natürlich würde ich Lügen, wenn ich sage, dass ich jeden Beitrag meiner „Feed-Blogger“ kommentiere. Ehrlich gesagt lese ich noch nicht mal alle Beiträge, weil mich Manches weniger interessiert oder ich einfach nicht die Zeit finde, z.B. nach 2 Wochen Krankheit 80 Beiträge zu lesen. Trotzdem möchte ich mich auch bemühen, anderen Bloggern positive Resonanz zu geben. Das betrifft vor allem die kleineren Blogger oder die, die vor kurzem mit dem Bloggen angefangen haben. Weniger aus Mitleid, sondern eher weil durch die entstehende Diskussion der Kontakt zu dem Blogger um einiges enger ist, als wenn ich nur Kommentator #123 auf irgendeinem populären Blog bin. So profitieren beide Parteien davon.
 

Die Sache mit den Fake-Kommentaren

Bei der Recherche nach Steigerung der Blog-Kommentare bin ich jedenfalls aus Zufall auf die Seite webmaster-eye.de gestoßen, deren Autor einen (guten) Guide zum Thema „Mehr Besucher für Blogs“ erstellt hat. Scrollt man im Beitrag etwas nach unten, erreicht man die Passage, die mich ursprünglich zu diesem Beitrag angeregt hatte: 
 

„zu jedem Artikel ein, zwei Fakekommentare als Ansporn für andere Leser“

 
Zuerst habe ich gelacht. Dann fand ich es traurig, jetzt bin ich am Überlegen. Natürlich denke ich mir: „Fakekommentare unter den eigenen Beitrag setzen, wie arm ist das denn?“. Aber dann frage ich mich, ob es psychologisch gesehen, nicht durchaus so ist, dass man lieber kommentiert, wenn bereits eine Diskussion im Gange ist. Und man dann nicht nur durch den Artikel angespornt wird seinen Senf abzugeben, sondern auch durch die Meinung eines (Fake-)Kommentators.
 
Wie seht ihr die Sache? Schon mal Gedanken darüber gemacht?
 
PS. Vom dem Tipp, seine Blogadresse auf die Geldscheine zu kritzeln, rate ich übrigens ab, wenn man keine Lust auf erboste Mails hat, weil der Geldschein nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Kommentare

5 Antworten zu „Fake-Kommentare. Ernsthaft?“

  1. Um ehrlich zu sein frage ich mich, ob diese Fake-Kommentare denn wirklich andere anspornen, zu kommentieren… Woher nimmt der Autor diese Information bzw. wo ist der Beleg dazu? Natürlich könnte man sich auf die Werbepsychologie berufen und Begriffe wie Gruppenzugehörigkeit einwerfen.
    Ich sehe das aber eher als sehr dreiste Annahme, die der Autor eingestreut hat, um dem ansonsten eher langweiligen (wenn grundsätzlich auch nicht schlechten) das gewisse Etwas zu verleihen. Möchte ich auf einen Blogpost antworten, tu ich das – egal ob schon Kommentare bestehen oder nicht.

    Als eher hinderlich empfinde ich, wenn die Kommentarfunktion irgendwo in den Untiefen versteckt oder gar umbenannt wird. Woher soll ich als unbedarfter Leser wissen, dass der Blogautor mit „Gedanken“ oder „Sprechblasen“ die Kommentarfunktion meint?

    Liebe Grüße,
    Conny

    1. Ich denke die Sache mit den Fake-Kommentaren hat sowohl psychologische als auch ganz simple Gründe.
      Zum einen gibts halt, wie du schon sagtest, irgendwo einen Herdentrieb, wenn ich sehe, dass ein Blog gut besucht bzw. kommentiert ist. Das heißt nicht, dass ich auf Blogs, mit wenigen Besuchern / Kommentare nicht gerne kommentiere. Aber wenn sich neben dem Autor einige Leute dort tummeln, die man gerne auch kennenlernt, ist das schon mal von Vorteil.

      Was ich aber als wichtiger erachte: Viele Blogbeiträge (besonders im politischen / gesellschaftlichen Bereich) dienen ja dazu Diskussionen anzuregen. Wenn eine Diskussion bereits am Laufen ist, ist es einfacher irgendwo einzusteigen, als der erste zu sein, der jetzt seine Meinung abgibt.

      Im Endeffekt halte ich trotzdem nichts von den Fake-Kommentaren. Schließlich belügt man sich und seine Leser.

      Das mit dem Kommentieren kenne ich übrigens auch. Als ich mit dem Bloggen angefangen hatte, hatte ich meine Kommentarfunktion mit „Senf abgeben“ umschrieben. Da gabs einige fragende Gesichter 🙂

      Vielen dank übrigens für deinen Beitrag. Und immer schön für Nutella-Vorrat sorgen 😀

  2. Ehrlich gesagt schreckt es mich eher ab, wenn schon Kommentare da stehen. Ich bin natürlich nicht jemand, der „First“ postet, aber ich freue mich immer wenn ich die erste sein kann, die zu dem Thema etwas sagt. Wenn dort schon 20 Kommenatre stehen bin ich eher geeneigt nicht auch noch meinen Senf dazu zu schreiben, denn meistens hat jemand anderes schon etwas ähnliches gesagt, sodass mein kommentar dann überflüssig wirken würde.

    Aber wer weiß, vielleicht bin ich da ja ein Einzelfall. Wie ist es denn bei dir? schreibst du eher ein Kommentar, wenn schon jemand geschrieben hat?

    Liebe Grüße
    Caro

  3. Interessante Diskussion, die ich hier entdecke!
    Ist zwar schon ein paar Monate her aber macht ja nichts.

    Zunächst ist es meiner Meinung nach total egal ob schon ein Kommentar steht oder nicht. Wenn der Artikel entsprechend zündet, wird automatisch kommentiert. Deshalb werde ich so etwas bei meinem eigenen Blog nie machen. Wenn hin und wieder ein Artikel kommentiert wird, zeigt mir das doch eher, dass der Artikel gut war und gelesen wurde.

    Was ich als Leser immer ganz schlimm finde: Wenn Blogger ihre Kommentar-Funktion einbunkern wie ein Hoch-Sicherheits-Trakt. Mit Anmeldung und Freigabe, etc. Als gäbe es keine Spam Plug-Ins. Da habe ich dann meistens keine Lust mehr zu kommentieren..

    1. Ja, erstmal registrieren, dann Captcha-Eingabe und eine zusätzliche Freigabe 😉
      Ich habe zwar auch Anti-Spam-Plugins, da kommen aber doch hin und wieder einige Nachrichten durch. Deswegen hab ich alles so eingestellt, dass wenn ein Kommentator von mir ein Mal freigegeben wurde, dass er dann fortan ohne Freigabe kommentieren kann.

      Alles andere nervt mich meistens auch. Etwas nervig finde ich derzeit z.B. den Cookie-Hinweis. aber das ist wieder ein anderes Thema.

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