Tja, jetzt ist es rum. Die Wahl ist vorbei und die CDU hat gesiegt. FDP ist draußen, die AfD bleibt draußen, Grüne und Linke verlieren Stimmen. Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass die CDU so viele Stimmen erhalten wird und ich Angela Merkel nicht besonders mag, freut es mich, dass (mit Ausnahme der AfD) so viele Parteien einen Abputzer erhalten haben.
Nicht weil, ich die Parteien nicht mögen würde oder deren Ziele verachtenswert finde, sondern einfach weil deren Parteiprogramm:
– vollkommen an der Realität vorbeigeht
– sie sich nicht stark genug von anderen Parteien absetzen
Weil deren Politiker:
– Unsympathen hoch 10 sind
– nicht genug Persönlichkeit besitzen
– inhaltlich was an der Klatsche haben
oder weil deren Wahlkampf nur darin bestand:
– „aufzeigen zu wollen“, was an den anderen Parteien schlecht ist
– schlicht falsche Behauptungen in den Raum zu werfen
Soll so die Politik der Zukunft aussehen? Sich als Grüner hinzustellen und darüber zu jammern, wie viele Staatsschulden die CDU aufgebaut hat, obwohl man selbst vor einigen Jahren keinen Deut besser war?
Sich als CDU Politiker hinzustellen und immer darauf zu pochen, wie groß die Beschäftigtenquote ist, obwohl man ganz genau weiß, dass die statistischen Ergebnisse nicht valide sind, weil ein Arbeitsloser auf Fortbildung eben KEIN BESCHÄFTIGTER ist aber trotzdem von der Regierung zu den Beschäftigten gezählt wird?
Als Mitglied der großen Parteien zuzusehen, wie Protestparteien wie die AfD immer mehr Stimmen bekommen, ohne einzuschreiten und die Wogen mithilfe von Aufklärung und einer öffentlichen Diskussion zu glätten?
Stattdessen aber viel Engagement zeigt, wenn es darum geht einzelne Politiker zu diskreditieren (=Unglaubwürdig machen) und hier einen Plagiatsvorwurf auszurufen, da eine schwarzarbeitende Haushälterin zu entdecken und dort noch eine 3 Jahrzehnte alte Meinungsäußerung aufzugreifen?
Immerhin ist die FDP aus dem Bundestag geflogen und hat nun allen Grund dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wie man wieder die Wähler gewinnt. Hoffentlich ohne hole Phrasen und sonstige Stammtischparolen.
Als Aufgabe eines politischen Repräsentanten gehört meiner Meinung nach nicht nur dazu, den Wähler in irgendwelchen Gremien zu vertreten, sondern auch der Bevölkerung die Fakten und Auswirkungen der Entscheidungen nahe zu bringen. Das ist etwas, was in der Politik viel zu kurz kommt. Die Piratenpartei hatte da schon gute Ansätze. Scheiterte aber daran, wie das bei Piraten so üblich ist, dass sie ein undisziplinierter, unorganisierter Haufen sind.
Nichts desto trotz hätte ihr Einzug einiges bewirken können, was nämlich fehlt ist eine Partei, die sich massiv für die Bürgerrechte einsetzt. (Wie wärs, FDP?)
Da die CDU allen Anschein nach keine absolute Mehrheit erhalten wird, hoffe ich, dass sich die CDU statt der SPD die Grünen ins Boot holen. Den Grünen würde etwas mehr Bodenständigkeit gut tun und der CDU ein paar frische Ideen. Hauptsache die Parteien entwickeln sich weiter.
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