Liebe Leser von Phinphins.de,
hier schreibt nicht Phinphin, sondern seine Stichwortgeberin und kreative Stütze. Phinphin und ich haben einen ungewöhnlichen Deal getroffen. Er geht regelmäßig (also einmal im Jahr) zum Zahnarzt und ich darf (muss…) ein paar Beiträge für seinen Blog schreiben. Dem komme ich somit nach.
Wie ihr wisst haben wir eine wunderschöne, pflegeleichte und lebensbereichernde Tochter bekommen, um die dreht sich auch seither mein Leben. Deshalb kann ich leider keine aufregenden Reviews zu den neusten Spielen schreiben oder zu irgendeinem anderen Thema was diesen Blog hier bereichern würde, jedoch gebe ich mir Mühe wenigstens etwas in die breite Sparte Computerspiele und was dazugehört zu stechen. Einen Vergleich, zwischen dem heutigen Leben und dem Leben vor der Schwangerschaft, zu ziehen halte ich für ziemlich interessant.
Was hat sich bei mir geändert?
Anfang 2015 sind wir in eine viel größere Wohnung gezogen. Seitdem haben wir VIER Zimmer. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer und ein winziges, aber praktisches Büro. Das bedeutet für mich natürlich mehr putzen, aber auch mehr Stauraum und Platz für einen eigenen Schreibtisch und einen eigenen PC, zuvor spielte ich an einem Gaminglaptop, welcher doch sehr von der Temperatur abhängig war, auf dem Sofa. Traurig eigentlich, dass ich nun die perfekte gaming Atmosphäre habe, aber nicht mehr die Zeit, um zu Spielen. Das erkannte auch meine Mutter und bot uns an jeden Sonntag auf unseren kleinen Sonnenschein aufzupassen, deshalb ist jeder Sonntag Feiertag bei uns. Außerdem ist es seltsam plötzlich so fremdbestimmt zu werden. Das neue kleine Wesen gibt vom Tag der Geburt an, den Ton an. Macht es einen Mucks springt man, ist es unzufrieden versucht man alles um die Stimmung zu heben, auch wenn das bedeutet singend durch die
Wohnung zu tanzen, immer lauter werdend um mit dem Baulärm auf der Straße gleich zu ziehen.
Seltsam auch welche Gedanken man sich plötzlich über Dinge wie Ernährung macht. Bekommt es genug Nährstoffe? Bewege ich mich genug, aber nicht zu viel? Hat die Aufregung heute möglicherweise ihr geschadet? Außerdem malt man sich allerlei Szenarien aus, was sein könnte, wie man auf welche Situation reagiert welche Werte man dem Kind mitgeben will usw. Im Endeffekt reagiere ich spontan und nicht immer so wie ich es gewohnt war. Beispielsweise spielt mein Kopf nicht mehr so mit wie vor der Schwangerschaft, das hat auch einen Namen: Schwangerschafts und Stilldemenz sind ernste Probleme. Man läuft durch die Wohnung, weil man doch eben noch was tun wollte, man sucht nach den richtigen und passenden Worten und das beste was einem einfällt ist “Das Ding mit dem roten Ding…na, du weißt schon, das Ding!”
Ein weiterer Aspekt, der mir an mir auch völlig neu ist, ist die Tatsache, dass ich recht freizügig meine Brust auspacke, um mein Kind zu füttern. Eigentlich bin ich ein recht zugeknöpfter Mensch, der Rücksicht auf seine Umgebung nimmt. Aber anscheinend bin ich in dieser Beziehung zu keinem Kompromiss bereit. Mein Kind hat Hunger ich habe die Lösung, ob damit jemand ein Problem hat juckte mich nie. Egal ob es in der Fußgängerzone, in der Umkleide eines gut besuchten Bekleidungsgeschäfts, im Café oder im Park war. Wen es stört sollte woanders hinschauen. Ja, die Umgebung hat sich verändert, die Freizeit hat sich verringert, der Körper hat sich vollkommen verändert (ich könnte nun eine Apotheke überfallen, mit Muttermilch um mich spritzen und hier und dort etwas Bargeld mitgehen zu lassen, wie in einer Darmstädter Apotheke geschehen) und das partnerliche Zusammenleben hat sich gewandelt.
Zuletzt möchte ich noch auf die Zweisamkeit eingehen, die nun zu einer Dreisamkeit geworden ist. Uns verband vorallem die Leidenschaft für Computerspiele, was wohl vorallem am Anfang
unserer Beziehung eine stabile Basis war. Doch nach so vielen Jahren lernt man den anderen immer besser kennen und all seine Eigenschaften schätzen und lieben. Die Leidenschaft für Computerspiele glimmt natürlich immer noch und wir freuen uns auch, wenn unsere Kinder, selbst diese Leidenschaft für sich entdecken, doch zur Zeit ist sie in den Hintergrund gerückt und wir beide erkennen uns langsam als Mama und Papa und unsere Tochter ist nun unsere hell leuchtende Flamme. Es erfüllt einen mit Stolz zu sehen was man zusammen erschaffen hat und mich persönlich erfüllt es zu sehen wie liebevoll er mit seiner Kleinen umgeht, wie verliebt er sie anschaut und wie stolz er ist, wenn sie ihm zeigt was sie nun neues kann. Alles in Allem war meine Vergangenheit super, ich hatte eine tolle Zeit mit tollen Leuten, die alle gerne Computerspiele spielten, doch nun erweitert sich der Kreis und es kommen andere Eltern hinzu, die genauso von ihrem Nachwuchs entzückt sind wie wir. Ich bin gespannt was die Zukunft bringt.
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