Dreamlight Valley

Disney Dreamlight Valley – das bessere Animal Crossing

Wie so manch andere bin ich im Lockdown 2020 mit der Switch in der Hand auf dem Sofe versumpft. Der Grund dafür hieß „Animal Crossing: New Horizons (ACNH)“ das zu dieser Zeit veröffentlicht worden ist und für mich die ohnehin meistens kaum vorhandene Sehnsucht nach einem Leben abseits der eigenen Wohnung befriedigt hatte.

Vor etwa einem Jahr veröffentlichte Gameloft einen Titel aus dem Hause Disney, der in die gleiche Kerbe schlug: Disneys Dreamlight Valley. Spielerisch unterschieden sich die Titel eigentlich gar nicht wesentlich voneinander. Man „strandet“ in einer neuen Welt, lernt die ersten Bewohnerinnen und Bewohner dieser Welt kennen. Fängt an, in der Welt etwas aufzuräumen, neue Werkzeuge freizuschalten, Sachen anzupflanzen, zu angeln, weitere Bewohnerinnen und Bewohner freizuschalten und das Dorf auch mit neuen Dekorationen immer weiter zu erweitern. Es wird Handwerk betrieben, mit den Leuten gequatscht, Aufgaben erledigt und sich regelmäßig mit neuen Outfits ausgestattet.

Bekannte Disney Charaktere

Der wesentliche Unterschied ist natürlich die Disney-Lizenz. Statt irgendwelcher seltsamer Tierwesen, ziehen nach und nach bekannte Disney-Charaktere in euer Dorf. Das ist für mich schonmal der erste große Vorteil im Vergleich zu Animal Crossing New Horizons. Denn mit den Charakteren kann ich wesentlich mehr anfangen als mit irgendwelchen seltsamen Tiermenschen. Man freut sich auch wesentlich mehr darauf, endlich Arielle freigeschaltet zu haben als so ein 08/15 Vieh, das aussieht, als stamme es aus irgendwelchen random Charaktereditoren. Auch wenn bei Animal Crossing New Horizon natürlich auch einige Charaktere aus den Vorgängern bekannt sind, hat das natürlich nicht die gleiche Qualität, als wenn man einen ganzen Kinofilm mit ihnen gesehen hat.

Im Dreamlight Valley gibts immer etwas zu tun

Was mich an ACNH ebenfalls extrem gestört hat: Die Tageszeit und die Jahreszeit haben sich an die tatsächliche Tages- und Jahreszeit der echten Welt angepasst. Das hat dann regelmäßig dafür gesorgt, dass ich in ACNH meine Ernte nicht mehr verkaufen konnte, weil ich erst um 22 Uhr spielen konnte und der Ingameladen zu dieser Zeit aber bereits geschlossen hatte. Auch war es mir im Frühling überhaupt nicht möglich an bestimmte Käfer oder Fische heranzukommen, da diese nur zu anderen Jahreszeiten zu finden waren. Wenn ich also zur Vervollständigung meiner Sammlung unbedingt die Winterkäfer sammeln wollte, hätte ich theoretisch also noch mehrere Monate spielen müssen oder in den Systemeinstellungen der Switch das Datum umstellen müssen.

In Dreamlight Valley gibt es keine Öffnungszeiten. Es gibt keine Ressourcen, die man nur zu bestimmten Jahreszeiten oder Uhrzeiten ernten könnte (Eventressourcen wie Ostereier mal ausgenommen). Ich hab stattdessen immer etwas zu tun und eigentlich nie Druck jetzt unbedingt noch schnell XY erledigen zu müssen, weil es sonst zu spät ist. Auch die Respawnzeiten der abgebauten Ressourcen sind mit nur wenigen Minuten so angenehm gestaltet, dass ich auch nicht ständig dazu verleitet werde, mir bestimmte Spielweisen anzueignen, um möglichst effizient zu spielen und das meiste aus dem Spiel rauszuholen.

So etwas habe ich gerade in solchen „Lifesims“ nur sehr selten erlebt. An dieser Stelle also ein großes Lob an dieses angenehme Spieldesign.

Das große Problem von Disneys Dreamlight Valley

Aber es gibt natürlich auch Dinge, die nicht so gelungen sind. Allen voran die Monetarisierung.

Ursprünglich sollte Disneys Dreamlight Valley als Free to Play-Titel veröffentlicht werden. Deswegen hat das Spiel auch sowohl einen „Battlepass“ als auch einen Echtgeldshop. Als das Spiel vor einem Jahr in den Early Access gestartet ist, musste man etwa 25 Euro für den Frühzugang zahlen. Was auch bei anderen F2P-Spielen normal war. Als die Releaseversion des Spieles aber vor wenigen Wochen für 40 Euro erschienen ist, entscheid man sich nicht nur, doch keinen F2P-Titel aus dem Spiel zu machen, sondern auch kurze Zeit nach Release direkt eine Erweiterung für 30 Euro zur veröffentlichen. Das bedeutet: Wer das Gesamtpaket zum Release haben wollte, musste statt überhaupt nichts, plötzlich 70 Euro zahlen. Zusätzlich dazu natürlich weiterhin den Battlepass und den Echtgeldshop. Was für ein unverschämter Move, der letztendlich für mich aber auch die einzige wirklich große Schwachstelle an diesem Spiel ist.

Aber ansonsten kann ich das Spiel durchaus weiterempfehlen. Auch wenn der spielerische Anspruch nicht allzu groß ist.

 


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